Grüner Wasserstoff ermöglicht Mobilitätswende
Archivmeldung vom 22.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie GLS Bank finanziert gemeinsam mit zwei regionalen Partnern das bislang größte grüne Wasserstoff-Mobilitätsvorhaben in Deutschland. Sektorkopplung heißt das Stichwort. Dabei werden die einzelnen Sektoren des Energiesystems miteinander verbunden: Verkehr, Wärme und Stromerzeugung. Diese Bereiche miteinander zu "koppeln" sorgt für effizienten - und damit nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen.
Experten sind davon überzeugt, dass es sich um einen elementaren Baustein der Energiewende handelt.
"eFarm" für grüne Verbund-Infrastruktur
Genau dieser Sektorkopplung hat sich der GLS Bank Kunde GP JOULE GmbH gewidmet. Das eFarm - Projekt beinhaltet eine grüne Ausrichtung von Anfang bis Ende: An fünf Windparks in der Region wird die erneuerbare Energie genutzt und vor Ort in Wasserstoff umgewandelt. Dieser Wasserstoff geht dann an zwei öffentliche Tankstellen in Husum und Niebüll. Zwei Brennstoffzellenbusse und fünf Brennstoffzellen-PKW gehören ebenfalls zum Projekt. Sie tanken den regional und regenerativ erzeugten Wasserstoff. Die beiden Busse werden künftig im öffentlichen Personennahverkehr in Nordfriesland unterwegs sein und damit emissionsfreie, klimafreundliche Mobilität für jedermann ermöglichen - mit erneuerbaren Energien aus der Region.
Bei der Herstellung des Wasserstoffes fällt außerdem Wärme an. Sie wird in Nahwärmenetzen genutzt und sorgt so für eine lokale Wärmeversorgung, ganz ohne Erdöl und Erdgas. "Das e-Farm-Projekt ermöglicht eine komplette Wertschöpfungskette aus erneuerbaren Energien aufzubauen und sie für alle in der Region direkt nutzbar und erlebbar zu machen", erklärt Ove Petersen, Gründer und CEO der GP JOULE GmbH. "Wir schaffen durch die e-Farm zusätzliche Wertschöpfung aus erneuerbaren Energien vor Ort, da wo sie erzeugt werden. Das stärkt die Akzeptanz für den weiteren Ausbau von Wind- und Sonnenstrom und zeigt, dass alle in der Region direkt von der Energiewende profitieren können", so Petersen weiter.
Nachhaltige Finanzierung für Transformation
Das Projekt wird durch eine Förderung des Bundesverkehrsministeriums und über einen so genannten Konsortialkredit ermöglicht. Dabei finanzieren neben der GLS Bank, die VR Bank Westküste eG und die Nord-Ostsee Sparkasse die Gesamtsumme von anfangs 7,4 Mio.- und langfristig 4,4 Mio. Euro. Die GLS Bank ist Konsortialführerin bei dem Vorhaben in Norddeutschland und kommt damit ihrem Ansatz der sozial-ökologischen Transformation durch innovative- und nachhaltige Finanzierung nach. "Nachhaltige Wirtschaft benötigt 100 Prozent erneuerbare Energie. Das funktioniert nur, wenn wir erneuerbare Energien sektorübergreifend nutzen. Über den Umweg Wasserstoff bringen wir Windenergie in den Tank. Das ist Teil der Mobilitätslösung", sagt Dirk Kannacher, Vorstand der GLS Bank.
Quelle: GLS Bank (ots)