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Studie: Zweiter Lockdown gefährdet Krisenbranchen besonders

Archivmeldung vom 25.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Insolvenz, Abriss, Deindustrialisierung & Industriebrache (Symbolbild)
Insolvenz, Abriss, Deindustrialisierung & Industriebrache (Symbolbild)

Bild: Alexander Dreher / pixelio.de

Der zweite Lockdown trifft dieselben Branchen wie im Frühjahr. Deshalb senkt der zweite Lockdown "ihre Überlebenswahrscheinlichkeit besonders", sagte Jannis Bischof, der Mitautor einer Studie der Universität Mannheim, dem "Mannheimer Morgen".

Sehr gefährdet sind demnach der Tourismus und die Gastronomie. "Wir rechnen damit, dass fast 40 Prozent der Betriebe pleite gehen könnten", so Bischof. Der Wirtschaftwissenschaftler kritisierte, dass die Novemberhilfe pauschal - nämlich 75 Prozent vom Umsatz - ausgezahlt wird. "Das Geld wird nach dem Gießkannenprinzip verteilt. Das würde nur Sinn machen, wenn jedes Unternehmen in der Lage wäre, seine Kosten gleich stark zu senken."

Dann würde die Entschädigung gleichmäßig wirken und gerecht auf die Betriebe verteilt, so der Wissenschaftler. In manchen Branchen sei das tatsächlich so, wie zum Beispiel bei den Spielhallen und Wettbüros. Dagegen seien die Unterschiede in der Gastronomie besonders krass. "Wenn ein Wirt nur mit Festangestellten arbeitet, kann er diese jetzt nicht einfach alle entlassen. Der andere Wirt, der nur Aushilfen hat, wird diese dagegen leicht los und macht unterm Strich vielleicht sogar noch Gewinn, weil er ja auch die 75 Prozent Umsatzentschädigung erhält", so Bischof. Gastronomen, die nichts auf ihre soziale Verantwortung geben, würden besonders stark von der Novemberhilfe profitieren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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