Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Wirtschaft DIHK: Stimmung im industriellen Mittelstand weiter verdüstert

DIHK: Stimmung im industriellen Mittelstand weiter verdüstert

Archivmeldung vom 15.11.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Industriebrache im Ruhrgebiet (Symbolbild) Bild: Karsten Jung / Gettyimages.ru
Industriebrache im Ruhrgebiet (Symbolbild) Bild: Karsten Jung / Gettyimages.ru

Zwei von fünf mittelständischen Industriebetrieben mit bis zu 200 Beschäftigten erwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten. Das geht aus einer Sonderauswertung der jüngsten DIHK-Konjunkturumfrage zur Lage im industriellen Mittelstand hervor, über die die "Rheinische Post" in ihrer Mittwochausgabe berichtet.

Demnach geht derzeit nur noch jeder zehnte Betrieb im industriellen Mittelstand - elf Prozent nach 16 Prozent im Frühsommer - von einer Verbesserung der Geschäftslage aus. Die Aussichten haben sich damit gegenüber dem Frühjahr deutlich verdüstert und sind im industriellen Mittelstand schlechter als im Mittelstand insgesamt, erklärte die Deutsche Industrie- und Handelskammer. 

Ökonomen gehen derzeit noch von einer Belebung der Konjunktur im vierten Quartal des Jahres aus, doch legt man nur die Stimmung im industriellen Mittelstand zugrunde, könnten diese Prognosen auch zu optimistisch sein. Die mittelständischen Industrieunternehmen leiden stärker als der Mittelstand insgesamt unter den hohen Rohstoff- und Energiepreisen, die 71 Prozent der Betriebe (im Mittelstand insgesamt 61 Prozent) als größtes Geschäftsrisiko einstufen. Sorge bereitet den Unternehmen aber auch zunehmend die Nachfrageschwäche. "Aufgrund der an haltenden Konjunkturschwäche, der Investitionszurückhaltung und wegen des Abbaus von Lagerbeständen fürchten fast zwei Drittel der kleinen und mittelgroßen Industrieunternehmen eine mangelnde Inlandsnachfrage - bei Mittelständlern insgesamt sind es `nur` gut die Hälfte (53 Prozent)", heißt es in dem DIHK-Papier. 

Fachkräftemangel, Arbeitskosten und schlechte politische Rahmenbedingungen, vor allem die überbordende Bürokratie, werden in dieser Reihenfolge als weitere größte Geschäftsrisiken genannt. Das wirkt sich auf die Investitionspläne aus. "Nicht mal ein Viertel will seine Investitionen ausweiten (23 Prozent nach 28 Prozent im Frühsommer), aber fast vier von zehn wollen ihre Investitionstätigkeit zurückfahren (37 Prozent nach 26 Prozent im Frühsommer)", so die DIHK-Ergebnisse. "Besonders bedenklich ist dabei, dass die Investitionsmotive überwiegend in Ersatzinvestitionen (65 Prozent), Rationalisierung (39 Prozent) und Umweltschutz (29 Prozent) liegen. Nur 27 Prozent nennen als Mo tiv die Produktinnovation und lediglich 21 Prozent wollen Kapazitäten erweitern. Das liegt deutlich unter den langjährigen Durchschnittswerten", schreibt die DIHK. 

"Die Lage und die Erwartungen sind insgesamt im Mittelstand schon schlecht. Bei den kleinen und mittelgroßen Industriebetrieben geht es aber noch deutlicher bergab", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. "Die Wirtschafts- und Standortpolitik darf den industriellen Mittelstand nicht aus dem Auge verlieren", mahnte Wansleben.

Datenbasis: Befragt wurden 5.100 Unternehmen mit bis zu 200 Mitarbeitern im Oktober.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte runde in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige