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Wirtschaftsforscher für "offensivere Lohnpolitik"

Archivmeldung vom 13.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat sich für eine "offensivere Lohnpolitik" der Gewerkschaften ausgesprochen: Insbesondere in der Industrie sollten die Gehälter stärker als bisher steigen. In Branchen wie dem Fahrzeugbau seinen Lohnzuschläge von mindestens vier Prozent angemessen, heißt es in einer Analyse des DIW-Forschers Karl Brenke, die am Mittwoch veröffentlicht werden soll, berichtet die "Berliner Zeitung".

In den vergangenen zehn Jahren seien die Löhne in Deutschland insgesamt langsamer als die Wirtschaftsleistung gestiegen, heißt es in dem Bericht. "Im Schnitt blieben die Löhne Jahr für Jahr um rund 0,3 Prozent hinter dem zurück, was an Verteilungsmasse zur Verfügung stand." In der Industrie hinken die Gehälter demnach (mit 0,8 Prozent) noch stärker hinter der Bruttowertschöpfung der jeweiligen Branchen zurück. Auch in der Bauwirtschaft und im Gastgewerbe sei der Rückstand besonders groß. Künftig sollte insbesondere "die Lohnpolitik der Industriegewerkschaften offensiver werden", heißt es der Analyse. Denn diese Branchen seien wirtschaftlich stark, und die Tarifbindung sei relativ hoch. Es reiche nicht aus, sich in gewichtigen Branchen mit einer Drei vor dem Komma bescheiden, wenn der Verteilungsspielraum größer sei.

"Betrachtet man die Produktionsentwicklung über einen längeren Zeitraum, müsste beispielsweise im Fahrzeugbau, im Maschinenbau oder in der Pharmabranche mindestens eine Vier obligatorisch sein", betont der Arbeitsmarktforscher Brenke. Eine vollständige Ausnutzung des Verteilungsspielraums verringere nicht die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Durch die höheren Löhne werde aber die Binnennachfrage angekurbelt. Auf diese Weise wären auch Lohnanhebungen in Branchen möglich, die vom Binnenmarkt abhängig sind.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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