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Arbeitgeber-Chef will mit Gewerkschaften Mindestlohn bekämpfen

Archivmeldung vom 11.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Arbeitgeberpräsident Hundt versucht, eine ungewöhnliche Koalition zustande zu bringen: Er hat die deutschen Gewerkschaften aufgerufen, gemeinsam mit den Arbeitgebern gegen Mindestlöhne zu kämpfen.

Ungewöhnliche Appelle formuliert man am besten schriftlich - vielleicht meldet sich Dieter Hundt deshalb per Gastbeitrag in der "Frankfurter Rundschau" zu Wort. Arbeitgeber und Gewerkschaften sollten "gemeinsam für den Vorrang von Tarifverträgen vor staatlicher Lohnfestsetzung eintreten", schreibt der Arbeitgeberpräsident. Es könne nicht im Interesse der Gewerkschaften sein, sich selbst mit der Forderung nach Mindestlöhnen die Geschäftsgrundlage zu entziehen.

"Deutschland braucht starke Gewerkschaften als Basis für eine funktionierende Tarifautonomie", argumentierte Hundt. Wenn die Gewerkschaften staatliche Eingriffe in die Lohnfindung forderten, nähmen sie mittelfristig den eigenen Bedeutungsverlust in Kauf. "Warum sollten sich Arbeitnehmer weiterhin in Gewerkschaften engagieren, wenn der Staat durch gesetzliche Mindestlöhne die wichtigste Materie der Tarifpolitik bestimmt?"

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