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Autoexperte: Schließung des Bochumer Opel-Werks würde sich nach drei Jahren rechnen

Archivmeldung vom 29.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Adam Opel GmbH Werk Bochum. Bild: Stahlkocher at de.wikipedia
Adam Opel GmbH Werk Bochum. Bild: Stahlkocher at de.wikipedia

Eine Schließung des Opel-Werks in Bochum und die Verlagerung der Produktion nach Polen würde sich für den Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) trotz hoher Abfindungskosten innerhalb von drei Jahren amortisieren. Das geht aus einer Analyse des CAR Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen für das "Handelsblatt" hervor. Angesichts der geringeren Lohnkosten in Polen gelte dies selbst dann, wenn GM den 3.200 Bochumer Opel-Mitarbeitern eine Abfindung von je 150.000 Euro zahlen müsste.

Nach Ablauf der drei Jahre spare Opel durch die Verlagerung dann schätzungsweise rund 210 Millionen Euro pro Jahr, sagte Institutsleiter Ferdinand Dudenhöffer. Die Modellrechnung der Branchenexperten vom CAR Center berücksichtigt allerdings nicht mögliche Transfers von Anlagen nach Polen sowie den Imageschaden, den ein Aus für Bochum verursachen könnte, und die daraus folgende Kaufzurückhaltung. So hatte der Handyhersteller Nokia nach der Schließung seiner Fertigungsstätte in Bochum deutliche Marktanteilsverluste in Deutschland erlitten.

Im sich anbahnenden Überlebenskampf zwischen den europäischen Werken von General Motors hat Bochum nach Dudenhöffers Einschätzung schlechte Karten. Sowohl was Logistikstrukturen als auch was Arbeitskosten angehe, liege das Werk im Vergleich mit den anderen europäischen Opel-Werken im hinteren Feld. Arbeitskosten seien zwar beim Kapazitätsabbau nicht die allein entscheidende Größe - auch der Wert der Gebäude und Anlagen seien ein wichtiges Kriterium. Doch auch hier habe das 1962 eröffnete Werk in Bochum aufgrund seines hohen Alters einen deutlich geringeren Wert als etwa die jüngeren Fertigungsstätten in Eisenach oder am Stammsitz Rüsselsheim.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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