BER-Chef wehrt sich gegen Vorwurf der Insolvenzgefahr
Archivmeldung vom 07.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Berliner Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup hat am Mittwoch Meldungen zurückgewiesen, wonach der BER ein Sanierungsfall sei. Eine Studie dreier Wirtschaftsexperten war jüngst zu diesem Ergebnis gekommen. Laut Studie betrage der Mehrbedarf der Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB) mindestens 1,5 Milliarden Euro bis 2023. Ansonsten drohe eine Insolvenz.
Lütke Daldrup kritisierte die Studie im rbb-Fernsehen deutlich. "Die Grundannahmen und Prämissen dieser Studie sind dilettantisch falsch", sagte er in der rbb-Sendung "Talk aus Berlin". Als Beispiel für die "dilettantische Vorgehensweise" nannte er die Prognose der Flughafenentgelte. Man habe für die Berechnung der künftigen Einnahmen die gleichen niedrigen Flughafenentgelte fortgeschrieben, die derzeit in Tegel und Schönefeld gelten würden. "In Wirklichkeit sind die Entgelte am BER etwa 70 Prozent höher", sagte Lütke Daldrup im Gespräch mit Jörg Thadeusz. "Man muss schon sagen, man wundert sich, was deutsche Professoren so alles aufschreiben."
Laut Businessplan, der von drei Länderverwaltungen geprüft worden sei, werde die FBB bis 2023 von ihren Gesellschaftern noch mit 400 Millionen Euro unterstützt. Doch: "Ab Beginn der 2020er Jahre schreiben wir positive Ergebnisse."
Die 33-seitige Studie, über die zuerst der Tagesspiegel berichtete, war von dem Wirtschaftswissenschaftler Hans Georg Gemünden von der TU Berlin, dem Wirtschaftsprüfer Karl-Heinz Wolf und dem Unternehmensrating-Spezialisten Harald Krehl verfasst worden.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)