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Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im Januar 2024: -0,9 % zum Vormonat

Archivmeldung vom 20.03.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Januar 2024 gegenüber Dezember 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,9 % gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2023 lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt 5,2 % niedriger.

Zur negativen Entwicklung des Auftragsbestands im Januar 2024 trugen insbesondere Rückgänge in der Automobilindustrie (saison- und kalenderbereinigt -3,5 % zum Vormonat) und im Maschinenbau (-1,2 %) bei. Positiv auf den Auftragsbestand wirkte sich hingegen die Entwicklung im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (+1,8 %) aus.

Die offenen Aufträge aus dem Inland sanken im Januar 2024 gegenüber Dezember 2023 um 1,5 % und der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland sank um 0,4 %.

Bei den Herstellern von Investitionsgütern verringerte sich der Auftragsbestand um 1,0 %. Im Bereich der Vorleistungsgüter sowie Konsumgüter lag der Auftragsbestand 0,1 % höher.

Reichweite des Auftragsbestands auf 6,9 Monate gesunken

Im Januar 2024 sank die Reichweite des Auftragsbestands im Vormonatsvergleich auf 6,9 Monate (Dezember 2023: 7,0 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern sank die Reichweite auf 9,2 Monate (Dezember 2023: 9,4 Monate), bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg die Reichweite auf 4,0 Monate (Dezember 2023: 3,9) und bei den Herstellern von Konsumgütern stieg die Reichweite auf 3,5 Monate (Dezember 2023: 3,4 Monate).

Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.

Umstellung des Auftragsbestandsindex auf das Basisjahr 2021

Der Auftragsbestandsindex im Verarbeitenden Gewerbe wurde mit dem Berichtsmonat Januar 2024 vom bislang geltenden Basisjahr 2015 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die Basisumstellung umfasst folgende Aspekte:

* Neue Bezugsgröße des Index ist das Basisjahr 2021. Der Index gibt demnach das Verhältnis des Auftragsbestandsvolumens im jeweiligen Berichtszeitraum zum Durchschnitt des Jahres 2021 an. Die in Tabellen und Grafiken verwendete Kurzbezeichnung des Basisjahres wird entsprechend von "2015 = 100" auf "2021 = 100" geändert.

* Die Gewichtungsstruktur wurde mit der Basisjahrumstellung aktualisiert. Die aktuellen Gewichte der Indizes beziehen sich nun auf die Auftragsbestandsstruktur im Verarbeitenden Gewerbe im Jahr 2021 anstelle von 2015. Die Gewichte für Zeitpunkte vor 2021 bleiben unverändert. Die Indexwerte ab Januar 2021 wurden mit den aktualisierten Gewichten für das Basisjahr 2021 neu berechnet. Die Indexwerte bis einschließlich Dezember 2020 wurden hingegen nur rein rechnerisch umbasiert, beruhen also auf den ursprünglichen Gewichten für das Basisjahr 2015. Die neuen Wägungsschemata sind unter der Rubrik "Tabellen" auf der Themenseite "Industrie, Verarbeitendes Gewerbe" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Methodische Anpassungen wurden im Zusammenhang mit der Basisumstellung beim Auftragsbestandsindex nicht vorgenommen. Allgemeine Hinweise zur Methodik von Basisumstellungen bieten die Aufsätze "Umstellung der Konjunkturindizes im Produzierenden Gewerbe auf das Basisjahr 2015" sowie "Umstellung des Produktionsindex im Produzierenden Gewerbe auf das Basisjahr 2021" in der Zeitschrift "WISTA - Wirtschaft und Statistik", Ausgaben 2/2018 beziehungsweise 2/2024. Eine Übersicht zur Umstellung des Basisjahres in den einzelnen Konjunkturstatistiken steht auf der Themenseite "Konjunkturindikatoren" bereit.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonatsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden. Die Veränderungsraten basieren auf dem preisbereinigten Index des Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2021 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2021 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Der Auftragsbestand wird in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei wird der Auftragsbestand wie der Auftragseingang nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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