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IG-Metall-Chef: Signifikanter Halbleitermangel bis mindestens Ende 2022

Archivmeldung vom 06.11.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Halbleiter
Halbleiter

Bild: pixelio.de/R. B.

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann geht nicht davon aus, dass es eine schnelle Lösung für den Halbleiter-Mangel in der Automobilindustrie geben wird. "Wir werden bis mindestens Ende nächsten Jahres signifikante Probleme haben, genügend Halbleiter für die Automobilproduktion zu bekommen", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ("NOZ"). Und Hofmann ergänzt: "Das zeigt, wie fragil die globalen Lieferketten auch jetzt noch sind. Und wie wichtig es ist, solche strategisch wichtigen Teile, wenn nicht in Deutschland, zumindest in Europa zu produzieren."

Deshalb fordert Hofmann auch, die Abhängigkeit zu reduzieren, für die die Industrie ihm zufolge Mitverantwortung trägt. Sie habe "geschlafen", so der IG-Metall-Chef. "Unternehmen haben global und preisgetrieben eingekauft. In der Annahme, dass diese Teile immer verfügbar sein werden", sagte Hofmann der NOZ. Es gebe mittlerweile viele Investitionsankündigungen, und die Region rund um Dresden könnte dem IG-Metall-Chef zufolge das nächste "Silicon Valley" des Halbleitermarktes werden. "Aber die Früchte davon werden wir frühestens in drei Jahren ernten können. Wir brauchen die Teile aber jetzt. Deshalb wird auch nächstes Jahr noch ein echtes Durstjahr, was die Versorgungslage angeht."

Von der neuen Bundesregierung erwartet der IG-Metall-Chef Förderungen, um zum Beispiel mikroelektronische Fertigung nach Deutschland zu holen. "Übrigens auch, um die Beschäftigung in der Branche zu sichern und Arbeitsplatzverluste aufgrund des Technologiewandels in der Automobilindustrie auszugleichen", so Hofmann. Er warnt: Wenn es nicht gelinge, neue und nachhaltige Wertschöpfung zu generieren und innovative Geschäftsmodelle zu etablieren, würden Beschäftigungsverluste die Folge sein.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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