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IW-Chef Hüther kritisiert Hochschul-Ökonomen scharf

Archivmeldung vom 14.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Michael Hüther (2011)
Michael Hüther (2011)

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Michael Hüther, hat die akademischen Vertreter seiner Disziplin scharf kritisiert. "Aus den Universitäten ist doch praktisch nichts Gehaltvolles zur Krise gekommen", sagte Hüther der "Welt am Sonntag" (15. Juli) mit Blick auf die Euro-Krise.

Die Forschungsinstitute und die Bankenvolkswirte hätten die Debatte viel maßgeblicher mitbestimmt als die akademische Ökonomie. Hüther sieht die Ursache dafür in der zu theoretischen Ausrichtung der Volkswirtschaftslehre an den Universitäten. "Eine didaktisch wertvolle Vorlesung ist dort weniger wert als ein Artikel in einer renommierten Fachzeitschrift, der eine marginale Veränderung an einem Modell beschreibt", sagte Hüther der Zeitung. "Ich würde meinem Sohn nie empfehlen, heute noch VWL zu studieren."

Der Ökonomieprofessor kritisiert auch die "Borniertheit" jüngerer Kollegen gegenüber alten volkswirtschaftlichen Modellen. Zwar seien junge Forscher zu Recht stolz auf ihre Leistungen. Aber: "Der Fortschritt ersetzt doch nicht das bisher Gewesene. Es nervt mich unglaublich, wenn sich Kollegen in meinem Alter oder jüngere Kollegen über die frühere Generation erheben", sagte er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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