ZEW-Konjunkturerwartungen im August deutlich gesunken
Archivmeldung vom 13.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im August deutlich verschlechtert: Der entsprechende Index fiel gegenüber dem Vormonat um 22,6 Punkte auf +19,2 im August. Das teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit.
Einen ähnlich starken Rückgang der Erwartungen gab es zuletzt im Juli
2022. Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage verschlechtert
sich ebenfalls. Der Lageindikator für Deutschland fällt um 8,4 Punkte
und liegt bei minus 77,3 Punkten.
"Der wirtschaftliche Ausblick
für Deutschland bricht ein", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. "In der
aktuellen Umfrage beobachten wir den stärksten Rückgang der
Konjunkturerwartungen in den vergangenen zwei Jahren. Die
Konjunkturerwartungen für den Euroraum, die USA und China fallen
ebenfalls deutlich." Dadurch fielen bei den deutschen Branchen,
insbesondere die Erwartungen der exportintensiven Sektoren.
"Dies
lässt vermuten, dass die Konjunkturerwartungen weiterhin unter dem
Eindruck hoher Unsicherheit stehen, getrieben durch eine unklare
Geldpolitik, enttäuschende Geschäftszahlen aus der US-Wirtschaft und
wachsende Sorgen über eine Eskalation des Nahost-Konflikts. Diese
Unsicherheit äußerte sich zuletzt auch in den Kurseinbrüchen auf den
internationalen Aktienmärkten."
Die Erwartungen der
Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone liegen
mit aktuell plus 17,9 Punkten um 25,8 Punkte unter dem Juli-Wert. Einen
stärkeren Rückgang der Erwartungen für den Euroraum gab es zuletzt im
April 2020. Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage in der
Eurozone verbessert sich hingegen leicht. Der Lageindikator steigt um
3,7 Punkte auf einen neuen Wert von minus 32,4 Punkten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur