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Dienstplaner der Berliner Verkehrsbetriebe fürchtet Zusammenbruch des Straßenbahnbetriebs

Archivmeldung vom 02.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Niederflur-Straßenbahnwagen Flexity Berlin am Hauptbahnhof
Niederflur-Straßenbahnwagen Flexity Berlin am Hauptbahnhof

Von Kurt Rasmussen, Attribution, Link

Tag für Tag können bei der Berliner Straßenbahn 20 bis 30 Fahrdienste nicht besetzt werden. Bei insgesamt rund 550 werktäglich zu verteilenden Arbeitsschichten im Führerstand entspricht das einer Ausfallquote von vier bis fünf Prozent. Das berichtete Detlef Siepelt, ein soeben in Rente gegangener Dienstplaner der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) der Tageszeitung »neues deutschland«.

»Ich habe die Befürchtung, dass es bei der Straßenbahn so endet wie bei der S-Bahn 2009 und am Ende gar nichts mehr geht«, sagte Siepelt dem »nd«. Er kritisiert auch die Informationspolitik der BVG. »Es wird konsequent verschleiert, dass wir zu wenig Personal haben und der Fahrplan an der Straßenbahnhaltestelle nicht geleistet werden kann«, sagte er dem »nd«.

Selbst wenn die Krankenquote im geplanten Rahmen bleibe, könnten Dienste nicht besetzt werden, erklärte Siepelt, der in dieser Woche verrentet wurde. Die Ausfallquote sei seinen Angaben zufolge eigentlich noch höher, denn die im Fahrplan vorgesehenen Verstärkerfahrten auf Linien wie M6 und M8 würden schon von vornherein nicht eingeplant. Die prekäre Situation führe auch zu erheblichen Spannungen zwischen den Beschäftigten. »Ein Kollege von mir, der hauptsächlich Fahrer ist und ab und zu die Pläne macht, wurde schon im Betriebshof körperlich bedroht«, berichtete Siepelt. »Die Fahrer kennen die Zusammenhänge oft nicht und sehen nur: Scheiß-Dienstplan.«

Quelle: neues deutschland (ots)

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