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Verarbeitendes Gewerbe im Mai 2021: Auftragsbestand liegt 13,8 % über dem Vorkrisenniveau

Archivmeldung vom 19.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2021 kalender- und saisonbereinigt 2,2 % höher als im Vormonat.

Der Auftragsbestand ist damit seit Juni 2020 angestiegen und erreichte im Mai 2021 seinen höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015. Die Auftragseingänge liegen also trotz des Rückgangs im Mai 2021 immer noch über dem Umsatzniveau.

Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im Mai 2021 gegenüber April 2021 um 2,3 % und die offenen Aufträge aus dem Ausland um 2,1 %. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand im Mai 2021 kalender- und saisonbereinigt 13,8 % höher.

Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg der Auftragsbestand im Mai 2021 gegenüber dem April 2021 um 1,7 %. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg er um 2,2 %. Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 5,8 % höher als im April 2021.

Die Reichweite des Auftragsbestands betrug im Mai 2021 im Verarbeitenden Gewerbe wie im Vormonat 7,0 Monate. Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug sie 9,5 Monate, bei Vorleistungsgütern 3,9 Monate. In beiden genannten Bereichen lagen die Reichweiten auf dem Niveau des Vormonats. Im Bereich der Konsumgüter lag sie bei 3,2 Monaten (April 2021: 3,1 Monate).

Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der letzten 12 Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Um einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, zusätzlich ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden.

Die Daten zum Auftragsbestand basieren auf den Volumenindizes des Auftragsbestands im Bereich des Verarbeitenden Gewerbes, saison- und kalenderbereinigt mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Der Auftragsbestand wird in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei wird der Auftragsbestand wie der Auftragseingang nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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