Handel rechnet mit Problemen bei der Wechselgeld-Versorgung
Archivmeldung vom 29.12.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem einträglichen Weihnachtsgeschäft sorgt sich der Einzelhandel in Deutschland um seine Bargeldversorgung. Schon zum Jahreswechsel könne das Münzgeld in kleineren Geschäften knapp werden, warnt Branchen-Chef Josef Sanktjohanser in der Online-Ausgabe der "Bild-Zeitung". Der Präsident des Handelsverbands Deutschland sagte "bild.de": "Viele Händler werden von ihrer Hausbank kein Münzgeld mehr bekommen, weil immer mehr Filialen diesen Service einstellen."
Hintergrund ist dem Bericht zufolge, dass die Bundesbank die Münzgeldversorgung der Banken schrittweise auf große Norm-Container umstelle, in denen beispielsweise gleich 75.000 Ein-Euro-Münzen seien. Banken oder Geldtransportunternehmen, die Münzen für den Handel beschaffen und nur kleinere Mengen brauchen, hätten hohe Gebühren zu tragen, die an den Handel weiter gereicht würden, sofern die Geldbeschaffung nicht per langfristigem Vertrag geregelt sei. Dementsprechend hätten kleinere Händler statt bisher sieben oder acht Cent pro Rolle künftig vier bis sechs Cent mehr zu zahlen. Laut HDE fordern Banken vereinzelt sogar schon 25 Cent pro Rolle, was bei einer Rolle mit 50 Ein-Cent-Münzen der Hälfte des Gesamtwertes der Münzrolle entspreche. Sanktjohanser sagte "bild.de" dazu: "Die Bargeldbeschaffung verteuert sich im Extremfall um bis zu 300 Prozent. Die höheren Kosten werden wir zumindest teilweise auf die Verbraucher umlegen müssen." Sofern die Bank ihren Bargelddienst für Geschäftskunden ganz einstelle und der Händler auf die Schnelle keinen externen Bargeld-Logistik-Dienstleister finde, der eine günstige Münzversorgung sicher stellt, stehe die Kassiererin ohne Wechselgeld da.
Quelle: dts Nachrichtenagentur