Razzia bei Thyssenkrupp
Archivmeldung vom 24.06.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Staatsanwaltschaft Bremen hat vergangene Woche die Zentrale von Thyssenkrupp in Essen durchsucht. Dies berichtet die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Hintergrund war die Korruptionsaffäre beim Bremer Rüstungsunternehmen Atlas Electronics, wie Staatsanwaltschaft und Konzern erklärten.
Atlas Electronics ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Thyssenkrupp und Airbus, gegen das wegen vermuteter Bestechung in Millionenhöhe in Griechenland und der Türkei ermittelt wird. "Wir können bestätigen, dass die Staatsanwaltschaft Bremen im Rahmen ihres Ermittlungsverfahrens gegen Verantwortliche der Atlas Elektronik GmbH Geschäftsräume von Thyssenkrupp durchsucht hat", sagte ein Unternehmenssprecher der Redaktion. Für Thyssenkrupp habe die schnelle Aufklärung des Sachverhalts oberste Priorität. "In ihrer Rolle als Gesellschafterin wird Thyssenkrupp daher die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bremen unterstützen." Bei der Durchsuchung in der Essener Zentrale von ThyssenKrupp ging es um die Frage, ob den früheren Konzern-Manager Thomas Kremer eine Mitschuld speziell bei Korruption Richtung Türkei treffen könnte. Die Staatsanwälte ermitteln gegen Kremer, weil er Chief-Compliance-Officer von ThyssenKrupp bis 2012 war und dabei möglicherweise strafrechtlich relevante Entscheidungen getroffen haben könnte. Kremer ist aktuell Vorstand für Compliance bei der Deutschen Telekom.
Quelle: Rheinische Post (ots)