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Nächster Streik im Anzug: Ver.Di droht Post

Archivmeldung vom 07.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Die Gewerkschaft Verdi droht der Deutschen Post vor der bevorstehenden Tarifrunde mit harten Auseinandersetzungen.

Am Montag und Dienstag will die Gewerkschaft die Beschäftigten der "Niederlassungen Brief" in Nordrhein-Westfalen über mögliche Entwicklungen informieren. "Für erheblichen Konfliktstoff sorgt derzeit nicht nur die Streichung der Postzulage und die drohende Arbeitszeitverlängerung für die Beamten, sondern auch das Auslaufen des Schutzes vor betriebsbedingten Kündigungen", sagte Uwe Speckenwirth, Verdi-Landesfachbereichsleiter Postdienste in Nordrhein-Westfalen. Damit seien harte Auseinandersetzungen vorprogrammiert.
Die Post lehne es nach wie vor ab, mit Verdi über eine Anschlussregelung für die Zulage der Beamten zu verhandeln, die 2004 als Ausgleich für gestrichenes Urlaubsgeld und gekürztes Weihnachtsgeld vereinbart worden sei. Nicht hinnehmbar seien Pläne, die Arbeitszeit der Beamten zum 1. April auf 40 Stunden in der Woche zu erhöhen. "Dadurch stehen 5000 Arbeitsplätze im Unternehmen auf dem Spiel, überwiegend im Bereich der Teilzeitkräfte und befristet Beschäftigten", sagte Speckenwirth.

Arbeitszeitausgleich zwischen Beamten und Angestellten
 
Post und Verdi hatten sich im vergangenen Mai darauf verständigt, dass die knapp 60.000 Beamten des Bonner Konzerns nicht länger arbeiten müssen als ihre Angestellten-Kollegen. Demnach gilt für die Postbeamten weiterhin die 38,5-Stunden-Woche, während die Beamten im öffentlichen Dienst 41 Stunden die Woche arbeiten müssen. Die Regelung läuft zum 31. März aus. Verdi fürchtet nun, dass in einem ersten Schritt die Beamten 41 Stunden arbeiten sollen und in einem zweiten Schritt die 130.000 Tarifangestellten folgen sollen.
"Das würde weitere 10.000 Arbeitsplätze gefährden", sagte Speckenwirth. Die Weigerung der Konzernspitze, den am 31. März auslaufenden Tarifvertrag zum Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen zu verlängern, sorge daher für weiteren Zündstoff. "Sollte es auch in dieser Frage keine vernünftige Lösung geben, ist eine Tarifauseinandersetzung kaum noch zu vermeiden", sagte Speckenwirth.

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