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Wirtschafts-Nobelpreisträger Hurwicz: "Freie Märkte sind nicht immer das Beste"

Archivmeldung vom 18.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der diesjährige Wirtschaftsnobelpreisträger Leonid Hurwicz (90) hat seine Ökonomenkollegen davor gewarnt, freie und perfekte Märkte als Allheilmittel für wirtschaftliche Probleme zu begreifen. "Viele Leute denken darüber nie besonders tief nach", sagt er der ZEIT.

"Die fordern eine bestimmte Marktstruktur nicht als eine Lösung für ein Problem, sondern als ideologisches Ziel. Sie reden sich ein, man solle nach einem perfekten Markt streben, und gehen damit den wirklichen Problemen aus dem Weg."

Hurwicz gilt als Vater der "Mechanismus-Design"-Theorie. Darin wird analysiert, welche Marktformen, Spielregeln, Verträge oder Institutionen für ein gegebenes Problem die beste Lösung sind. "Ich bin sehr glücklich, wenn man am Ende einen Markt zum Funktionieren bringen kann", sagt Hurwicz. "Aber ich garantiere Ihnen nicht, dass er am Ende meiner Analyse immer als Empfehlung herauskommt."

Am Montag dieser Woche war bekannt geworden, dass der diesjährige Nobel-Gedenkpreis für Ökonomen an Leonid Hurwicz geht sowie an Roger B. Myerson von der Universität Chicago (56) und Eric S. Maskin (56) vom Institute for Advanced Study in Princeton, die diese Theorie weiterentwickelt haben.

Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT


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