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Studie bemängelt Defizite bei Digitalisierung ostdeutscher Firmen

Archivmeldung vom 28.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Zeigefinger (Symbolbild)
Zeigefinger (Symbolbild)

Bild: Jorma Bork / pixelio.de

Unternehmen in Ostdeutschland hinken bei der Digitalisierung deutlich hinterher. Dies geht aus einer neuen Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Mittwochausgaben berichten.

"Besonders in den ostdeutschen Flächenländern sind die Voraussetzungen zur Teilnahme an der Datenwirtschaft bislang nur schwach entwickelt", heißt es in dem Papier. Aus der zugrunde liegende Befragung des IW geht hervor, dass in Westdeutschland im Schnitt drei von zehn Unternehmen in der Lage sind, Daten effizient zu bewirtschaften ("Data Economy Readiness"). Die Unternehmen in den ostdeutschen Flächenländern liegen deutlich zurück - mit 16 Prozent in Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie 17 Prozent in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Berlin mit seinen zahlreichen Start-Ups rangiert dagegen mit einer Rate mit 44 Prozent auch im gesamtdeutschen Vergleich auf enorm hohem Niveau. Zudem macht Sachsen mit 24 Prozent eine Ausnahme. Die Autoren der IW-Studie führen dies auf die Chipindustrie im Raum Dresden und die dazugehörigen Softwarefirmen zurück. Hinzu komme, dass in Ostdeutschland insgesamt die Verfügbarkeit von schnellen Internetverbindungen als Voraussetzung für digitale Anwendungen unterdurchschnittlich ausgeprägt sei: Die fünf Flächenländer im Osten bilden die Schlusslichter beim Anteil der Gewerbestandorte, wo schnelles Internet mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 1.000 Megabit pro Sekunde zur Verfügung steht, was unter anderem für die Nutzung von Clouddiensten wichtig ist. Allerdings wird auch auf ermutigende Leuchtturm-Projekte aufmerksam gemacht, die die wirtschaftliche Angleichung zwischen Ost und West beschleunigen könnten: "Positiv auf den künftigen Konvergenzprozess können die aktuellen Ansiedlungsentscheidungen von Unternehmen wirken, die in der Datenökonomie führend sind", schreiben die IW-Autoren.

So könne der Bau der Autofabrik von Tesla in Grünheide (Brandenburg) "dem Industriestandort Ostdeutschland und voraussichtlich der Digitalisierung wichtige Impulse geben". Noch wichtiger als die Ansiedlung von Tech-Firmen ist für Autoren eine beschleunigte Umsetzung der Digitalisierung in mittelständischen ostdeutschen Firmen: "Nur so sind jene Produktivitätsfortschritte zu erreichen, die für ein Aufschließen zu westdeutschen Wertschöpfungsstrukturen über die gesamte strukturelle Breite der Wirtschaftszweige hinweg notwendig sind", so das Papier.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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