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Stern exklusiv: Aldi-Milliardär Theo Albrecht junior wirft der Familie seiner Schwägerin "Selbstbedienung" vor

Archivmeldung vom 24.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo der Zeitschrift "stern"
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Der Erbstreit beim Discount-Konzern Aldi Nord eskaliert. Der Milliardär Theo Albrecht junior, 65, meldet sich im bereits am Mittwoch erscheinenden Magazin stern erstmals überhaupt öffentlich zu Wort und greift seine Schwägerin Babette Albrecht und ihre Kinder an. Er wirft ihnen vor, gegen den letzten Willen seines 2012 verstorbenen Bruder Berthold zu verstoßen: "Ich bin sehr traurig darüber, dass Babette und ihre Kinder das Testament und die Stiftungssatzung ihres Ehemanns nicht akzeptieren wollen und diese bekämpfen", so Theo Albrecht. Er wolle dafür Sorge tragen, dass "eine Selbstbedienung am Vermögen auch weiterhin ausgeschlossen bleibt".

Bei Aldi Nord bekämpfen sich zwei Familienstämme: Gründer-Sohn Theo und seine Mutter Cäcilie Albrecht stehen der Berthold-Witwe Babette Albrecht und ihren fünf erwachsenen Kindern gegenüber. Vordergründig geht es dabei um die Machtverteilung in drei Familienstiftungen, in denen die Anteile an Aldi Nord liegen. Die Berthold-Kinder beanspruchen das Sagen in mindestens einer der Stiftungen sowie damit verbundene hohe Millionenbezüge. In einem Prozess vor dem Verwaltungsgericht Schleswig bekamen sie zuletzt wegen Formfehlern in der Satzung Recht. Die Seite um Theo Albrecht pocht hingegen auf Dominanz der Aldi-Interessen und einen sparsamen Umgang mit den Konzern-Gewinnen. Sie kündigte Revision gegen das Urteil an.

Theo Albrecht lebt extrem zurückgezogen und hat sich bisher nie gegenüber der Presse geäußert. Offenbar ist die Sorge um die Zukunft des Handelskonzerns aber so groß, dass er jetzt den Weg in die Öffentlichkeit sucht. "Es war für uns selbstverständlich, dass wir das Vermächtnis unseres Vaters erfüllen und die Unternehmensgruppe Aldi Nord in seinem Sinne weiterführen würden", erklärte Theo Albrecht gegenüber dem stern. "Das bedeutet: Das Unternehmen steht immer an erster Stelle. Auch unsere Familien müssen sich unterordnen." Anstoß nimmt der Discount-Milliardär offenbar auch am Bruch von jahrzehntealten Familientraditionen: "Der Name Albrecht verpflichtet zu einem bescheidenen Lebensstil." Die Zitate übermittelte Theo Albrecht in schriftlicher Form.

Babette Albrecht und die Kinder weisen den Vorwurf, gegen den Unternehmenssinn zu handeln, durch ihren Anwalt zurück. Der besondere Zweck einer Familienstiftung bestehe in der Förderung der Familie. Die Ausschüttungen stünden in angemessenem Verhältnis zur Größe des Unternehmens.

Der Discounter Aldi ist einer der weltweit größten Handelskonzerne. Er in die beiden unabhängigen Unternehmensgruppen Aldi Nord und Aldi Süd aufgeteilt. In Deutschland betreibt Aldi Nord mit Sitz in Essen rund 2400 Filialen und erzielte mit 28.000 Mitarbeitern zuletzt rund 12 Milliarden Jahresumsatz. Die Albrechts zählen zu den reichsten Familien Deutschlands.

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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