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Opel-Chef erwartet Absatzeinbruch in 2010

Archivmeldung vom 03.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Adam Opel GmbH
Adam Opel GmbH

General Motors erwartet für 2010 bei den beiden europäischen Marken einen Absatzeinbruch von rund einem Sechstel. "Wir rechnen damit, in diesem Jahr rund eine Million Opel und Vauxhall zu verkaufen", sagte Opel-Chef Nick Reilly dem Tagesspiegel.

In 2009 waren es 1,2 Millionen Stück gewesen. Nach Reillys Worten wird Opel in Westeuropa frühestens in fünf Jahren wieder das Niveau von 2007 erreichen. "Die Lage bessert sich zwar, aber nur langsam. In Osteuropa und Russland erwarten wir Wachstum, und den Export wollen wir ebenfalls moderat steigern."

Dabei will Reilly die Marke Opel als "deutsche Marke mit deutscher Technik" auf einer Reihe von Exportmärkten stärken oder sogar neu einführen. Konkret nannte er Australien, Südafrika und Südamerika. Es sei nicht zwingend, bestehende GM-Vertriebskanäle zu nutzen, sondern Opel könne auch mit unabhängigen Händlern zusammenarbeiten. In China wolle Opel neben Corsa, Meriva und Zafira auch den Astra und den Insignia unter der eigenen Marke anbieten. Auch für die USA könne Opel "eine attraktive Marke sein", doch stehe diese Frage "momentan nicht an".

Opel fordert direkte Kaufanreize für Elektroautos

Opel-Chef Nick Reilly hat die Bundesregierung aufgefordert, den Absatz von Elektroautos mit direkten Prämien zu fördern. "Es wäre ermutigend, wenn auch die Bundesregierung diesen Weg beschreitet. Andere Länder sprechen von 5000 oder 6000 Euro als direkter Kaufunterstützung", sagte Reilly dem Tagesspiegel vor dem Elektromobilitätsgipfel an diesem Montag in Berlin. "Mittel für Forschung und Entwicklung sind sicher notwendig. Aber das allein wird nicht reichen."

Der Staat müsse die "revolutionäre neue Technologie" mit allen Mitteln fördern, forderte Reilly. "Vom Gratisparkplatz bis zur Steuerbefreiung lässt sich eine Menge tun, um das Elektroauto voranzubringen. Aufgrund des enormen Fahrzeugbestandes wären mögliche Steuerausfälle dabei zu vernachlässigen", sagte Reilly. "Der Staat könnte auch mit gutem Beispiel vorangehen, seine Fahrzeugflotten elektrifizieren und damit deutlich machen, dass er voll hinter dieser Technologie steht."

Nach Reillys Einschätzung verläuft die technologische Entwicklung bei Elektrofahrzeugen in China zwei bis drei Mal so schnell wie in Deutschland. "Die enormen Investitionen und das Ausmaß der staatlichen Koordination führen zu einem erkennbaren Vorsprung", sagte Reilly. "Europa läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren."

Opel steht vor der Einführung des elektrisch betriebenen Ampera, dessen Batterie auch mit einem kleinen Benzinmotor aufgeladen werden kann, und plant zudem reine Elektrofahrzeuge. Nach Reillys Worten ist es für Opel auf längere Sicht auch denkbar, elektrische Motorräder herzustellen. "Die Idee passt gut zu unserer Tradition und vor allem zu der Richtung, die wir eingeschlagen haben." Konkrete Pläne habe Opel, einst ein großer Motorradhersteller, aber derzeit nicht.

Quelle: Der Tagesspiegel

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