Zeitung: Rheinmetall gibt Bestechung im Ausland zu
Archivmeldung vom 10.12.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Rüstungskonzern Rheinmetall gibt laut eines Berichts der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstags- und Onlineausgabe) Schmiergeldzahlungen in Griechenland zu und zahlt einen zweistelligen Millionenbetrag an die Bremer Staatsanwaltschaft. Damit schöpfe sie illegal erzielte Gewinne ab, schreibt die SZ weiter. "Bei Rheinmetall sind Fehler gemacht worden, dafür stehen wir gerade", sagte Vorstandschef Armin Papperger der Zeitung. "Herumlavieren hätte uns gar nichts gebracht."
Staatsanwälte in Bremen und München ermitteln laut SZ bei fast allen führenden deutschen Rüstungsunternehmen wegen Korruptionsverdacht bei großen Auslandsaufträgen. Die in Düsseldorf ansässige Rheinmetall AG ist laut des Berichtes der erste Konzern, der jetzt einräumt, Amtsträger und Militärs bestochen zu haben. Die Bremer Staatsanwaltschaft hatte diese Woche einen Bußgeldbescheid erlassen, den Vorstand und Aufsichtsrat in Rheinmetall umgehend akzeptierten, schreibt die Zeitung. Zudem müsse der Rüstungskonzern beim Fiskus voraussichtlich mehrere Millionen Euro nachzahlen, da Schmiergelder zu Unrecht als Betriebsausgaben von der Steuer abgesetzt worden seien.
Laut Konzernchef Papperger bescheinigt die Bremer Staatsanwaltschaft in ihrem Bußgeldbescheid der Rheinmetall AG, sich "den Tatvorwürfen gestellt und zur Aufklärung beigetragen" zu haben. Papperger will mit strengeren internen Kontrollen weitere Korruptionsfälle verhindern. Fehler von Einzelpersonen könne es immer geben, äußert der Konzernchef. "Aber systematische Vergehen sind künftig ausgeschlossen." Rheinmetall werde "lieber mal" auf einen Auftrag verzichten, statt sich auf fragwürdige Zahlungen einzulassen.
Beim Kampf gegen die Korruption soll nach den Vorstellungen Pappergers, der den Verband der deutsche Rüstungsindustrie leitet, die Bundesregierung helfen. Aufträge aus dem Ausland könnten als sogenannte "Mandatsverträge" über die Regierung laufen. Rheinmetall habe das bei einem Munitionsauftrag aus Griechenland bereits praktiziert. Das sei "sauber und ehrlich" und könnte künftig "viel öfter praktiziert werden".
Quelle: dts Nachrichtenagentur