Ostdeutsche Unternehmen werden öfter von Frauen geführt als westdeutsche
Archivmeldung vom 08.03.2019
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Freigeschaltet durch André Ott30 Jahre nach dem Mauerfall sind Ostdeutsche in den bundesdeutschen Spitzenämtern weiterhin stark unterrepräsentiert. Allerdings befinden sich unter den Ostdeutschen, die es in Führungspositionen geschafft haben, überproportional viele Frauen. Das hat eine Erhebung von MDR und RBB im Zusammenhang mit dem dreiteiligen Dokumentations-Projekt "Ostfrauen" ergeben.
Demnach sind von den vier Ostdeutschen in Vorständen von Dax-Unternehmen drei Frauen. Das ist ein Anteil von 75 Prozent. Unter den Westdeutschen in vergleichbaren Positionen sind Frauen lediglich mit 10 Prozent vertreten. Auch bei den Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, IHK-Präsidien sowie den jeweils 100 größten Unternehmen sind ostdeutsche Frauen anteilig stärker vertreten als ihre Mitbewerberinnen aus dem Westen. Während an der Spitze der 100 größten Unternehmen Westdeutschlands nur in 2 Prozent der Fälle Frauen stehen, liegt der Frauenanteil an der Spitze der 100 größten ostdeutschen Unternehmen bei immerhin 9 Prozent.
Methodisch zählt die Erhebung jene Personen als "Ostdeutsche", die vor 1990 in der DDR geboren und aufgewachsen sind oder, wenn nicht in der DDR geboren, dort bis 1990 den größeren Teil ihres Lebens verbracht haben. Auch jüngere Menschen, die bis zum Erreichen des Erwachsenenalters den überwiegenden Teil ihres Lebens in Ostdeutschland verbracht haben, gelten als "ostdeutsch".
Quelle: MDR Mitteldeutscher Rundfunk (ots)