SPD-Politiker Scheer warnt die Bahn davor, Börsenerlöse in den Ausbau der Bahnstrecke nach Peking zu stecken
Archivmeldung vom 26.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer SPD-Politiker Hermann Scheer hat die Deutsche Bahn davor gewarnt, Erlöse aus dem geplanten Börsengang für den Ausbau der Güterverkehrsstrecke nach Peking zu verwenden.
In einem Strategiepapier des Bahn-Experten, aus dem der Tagesspiegel (Montagausgabe) zitiert, heißt es, die Erlöse dürften nur im Inland verwendet werden. Deswegen seien andere private Geldgeber notwendig. "Darüber hinaus sollte mittelfristig eine gemeinsame öffentliche Trägerschaft der Schieneninfrastruktur der gesamten Strecke unter Beteiligung aller Transitländer proportional zu ihrem Streckenanteil angestrebt werden." Neben Deutschland und Russland sind dies China, die Mongolei, Weißrussland und Polen. Die Gesamtkosten des Projekts sind offen. Scheer verweist auf ein Konzept des europäischen Bahnverbands CER, der den Ausbau der Güterverkehrsstrecke Bologna-Stockholm auf 29,8 Milliarden Euro veranschlagt. Für die drei Mal so lange Strecke Berlin-Peking sei das ein Anhaltspunkt. "Wer den Schienengüterverkehr nach China als ernsthafte und zukunftsfähige Alternative fest etablieren will, der muss mit Milliardeninvestitionen rechnen", resümiert der Bundestagsabgeordnete.
Quelle: Der Tagesspiegel