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Bundesnetzagentur hält Gefahr von Gasmangellage vorerst für gebannt

Archivmeldung vom 09.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Freepik / WB / Eigenes Werk
Bild: Freepik / WB / Eigenes Werk

Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller hält die Gefahr einer Gasmangellage in diesen Winter für überwunden. "Bei aller Restunsicherheit: Ich rechne nicht damit, dass diesen Winter noch etwas schiefgeht", sagte Müller der "Bild am Sonntag". "Ich gehe inzwischen davon aus, dass die Speicher am Ende des Winters zu mehr als 50 Prozent gefüllt sein werden. Wir konzentrieren uns jetzt auf den nächsten Winter."

Bereits seit Weihnachten sei man in der Bundesnetzagentur zunehmend optimistischer geworden, so Müller weiter. "Die Gasspeicher sind zu mehr als 90 Prozent gefüllt - ein bemerkenswerter Wert, so hoch waren sie in einem Januar nur selten." Laut Bundesnetzagentur wurde in Deutschland im Jahr 2022 insgesamt 14 Prozent weniger Gas verbraucht als 2021. "Das ist eine großartige gemeinsame Leistung aller, die sparsam Gas verbraucht haben", so Müller. Geholfen habe aber auch, dass wir ein Drittel weniger Gas an unsere Nachbarn weitergeleitet und konstant Gaslieferungen aus Norwegen, Belgien, den Niederlanden und Frankreich bekommen haben.

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Gasspeicher am 1. Februar zu 40 Prozent gefüllt sind. Dieses Ziel lässt sich laut Müller de facto nicht mehr verfehlen: "Man soll niem als nie sagen, aber ja: Die Annahme, dass wir dieses Ziel verfehlen werden, ist nicht realistisch." Der Bundesnetzagentur-Chef warnt trotzdem davor, jetzt mit dem Sparen etwa beim Heizen oder Duschen aufzuhören. "Das wäre nicht nur sehr teuer, sondern auch unsolidarisch", sagte Müller. "Ein steigender Gasverbrauch führt am Ende auch zu höheren Gaspreisen für die energieintensive Industrie, die nach den Preisexplosionen im Sommer endlich wieder daran arbeiten können, wieder Boden gutzumachen. Außerdem gilt: Jede Kilowattstunde, die wir jetzt einsparen, müssen wir im Sommer nicht mehr teuer einkaufen, um die Gasspeicher wieder aufzufüllen."

Bei den zuletzt stark gefallenen Preisen rechnet Müller mit einem Ende der Preisschwankungen. "Gas kostet aktuell wieder so viel wie im Dezember 2021. Hauptsächlich, weil Europa seine Gasspeicher erfolgreich aufgefüllt und damit möglichen Spekulationen die Grundlage entzogen hat", so Müller. "Viel spricht dafür, dass wir ein Preisplateau erreicht haben, mit dem wir die nächsten ein bis zwei Jahre rechnen können. Es gibt aber drei große Risikofaktoren: Der nächste Winter kann kälter werden. Chinas gerade niedrigerer Gasverbrauch kann wieder ansteigen. Und der Anschlag auf die Nordstream-Pipelines hat gezeigt, dass es ein Sicherheitsrisiko für die Gasinfrastruktur gibt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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