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Bafin rechnet mit Brexit-Exodus kleinerer Versicherer nach Deutschland

Archivmeldung vom 05.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Die deutsche Finanzaufsicht Bafin räumt Deutschland gute Chancen ein, vom EU-Austritt der Briten im Versicherungssektor zu profitieren. "Wir haben hier Gespräche geführt", sagte der Exekutivdirektor der Versicherungsaufsicht der Bafin, Frank Grund, dem "Handelsblatt". Die eine oder andere kleinere Assekuranz "wird es nach Deutschland ziehen". Die weltgrößte Versicherungsbörse Lloyd`s of London hatte erst vor wenigen Wochen angekündigt, ihre EU-Zentrale in Brüssel anzusiedeln.

An der Regulierung in Deutschland habe diese Entscheidung jedoch nicht gehangen, betonte Bafin-Mann Grund. Deutschlands Versicherer sieht Grund trotz der Belastungen durch das Zinstief aktuell gut gerüstet für künftige Herausforderungen. "Unser grundsätzlicher Befund ist, dass die deutsche Lebensversicherung kurz- und mittelfristig keine existenziellen Probleme haben wird", sagte Grund.

Bis 20. Mai müssen knapp 350 Assekuranzen die Öffentlichkeit detailliert über ihre Lage informieren. Der Exekutivdirektor warnte jedoch, dass die Quote nicht isoliert als alleiniges Kriterium für die finanzielle Stabilität herangezogen werden dürfe. Zugleich sprach sich Grund offen für Änderungen beim Kapitalpuffer für Lebensversicherer aus.

Mit milliardenschweren Einzahlungen in eine sogenannte Zinszusatzreserve soll sicherstellt werden, dass die Unternehmen ihre Versprechen aus Zeiten hoher Zinsen auch künftig noch erfüllen können. "2017 werden die deutschen Lebensversicherer noch einmal rund 20 Milliarden Euro in die Zinszusatzreserve einzahlen", sagte der Bafin-Exekutivdirektor. "Wir meinen, dass man dann durch den sehr sinnvollen Mechanismus der Zinszusatzreserve ein Sicherheitspolster aufgebaut haben wird, das uns erlaubt, den weiteren Aufbau etwas milder zu gestalten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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