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Goldman Sachs: Klage wegen Korruption in Malaysia

Archivmeldung vom 29.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Malaysia: Wichtig für Goldman Sachs. Bild: flickr.com/Jakub Michankow
Malaysia: Wichtig für Goldman Sachs. Bild: flickr.com/Jakub Michankow

Die Private Equity-Firma Primus Pacific Partners hat vor einem Gericht in New York Klage gegen die Investmentbank Goldman Sachs eingereicht. Dieser wird vorgeworfen, in unangebrachter Weise mit dem umstrittenen malaysischen Premierminister Najib Razak in Verbindung zu stehen und aus diesem Grund im Jahr 2010 zumindest ein konkretes Geschäft zum Nachteil eines Kunden des außerbörslichen Unternehmens beeinflusst zu haben. Genannt wird dabei vor allem der Verkauf der malaysischen Bank EON Capital an die Hong Leong Bank, an der auch Razak finanziell beteiligt ist.

"In der Anklageschrift heißt es, dass Goldman Sachs und einer seiner Star-Banker, Tim Leissner, einem seiner Klienten, der Bank EON Capital, den Ratschlag erteilt haben, sich selbst an eine andere Bank zu verkaufen. Diese andere Bank, die Hong Leong Bank, verfügt über enge finanzielle Verbindungen zum malaysischen Premierminister Najib Razak", schreibt die "New York Times" aus Anlass der aktuellen Klage. Diese sei am Dienstag beim New York State Supreme Court in Manhattan eingebracht worden.

"Goldman soll angeblich Informationen, die bei der Arbeit mit EON Capital gesammelt wurden, genutzt haben, um der Hong Leong Bank zu einem erfolgreichen Übernahmeangebot zu verhelfen", beruft sich die Zeitung weiter auf den Wortlaut der eingebrachten Klage. Gleichzeitig habe die Investmentbank aber auch der Leitung von EON Capital dringend dazu geraten, die von der Hong Leong Bank gelegte Offerte anzunehmen. "Und das, obwohl es durchaus möglich gewesen wäre, auch andere, bessere Angebote anzunehmen", so die Darstellung.

"Breiter angelegtes Muster der Korruption"

"Das ungeheuerliche Fehlverhalten von Goldman Sachs im vorliegenden Fall war offensichtlich Teil eines breiter angelegten Musters der Korruption, bei dem es darum ging, sich die Gunst des Premierministers zu erschleichen, um die weiteren geschäftlichen Möglichkeiten der Investmentbank in Malaysia zu verbessern", fasst der Bericht die Vorwürfe aus der Anklageschrift zusammen.

Bei Goldman Sachs beruft man sich einstweilen darauf, dass Primus Pacific Partners bereits einen ähnlichen Fall in Malaysia verloren hätte. "Sie wollten versuchen, eine Transaktion zu stoppen, in die eine malaysische Firma involviert gewesen ist, haben den Rechtsstreit aber verloren, weil das von den Aktionären abgesegnet worden ist", wird Goldman-Sprecher Andrew Williams zitiert. "Wir werden auch diesen unangebrachten zusätzlichen Fall in New York auf das Energischste bekämpfen", so Williams.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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