Wirtschaftsrats-Präsident Lauk zur Unternehmenssteuerrefom: "Gewerbesteuer bleibt massiver Schönheitsfehler!"
Archivmeldung vom 05.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZur Vorlage des abgestimmten Referentenentwurfs für die Unternehmenssteuerreform erklärt der Präsident des Wirtschaftsrates der CDU e.V., Prof. Dr. Kurt J. Lauk: "Gewerbesteuer bleibt massiver Schönheitsfehler!"
"Der Entwurf markiert einen echten Durchbruch zur Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.
Deutschland gibt mit dieser Reform in der Unternehmensbesteuerung
die rote Laterne in Europa ab und rückt wieder hoch auf einen guten
Mittelplatz.
Durch die Beharrlichkeit der Union konnten die Ausweitung der
Substanzsteuer auf die Körperschaftssteuer verhindert und eine
schwere Belastung der mittelständischen Unternehmen sowie eine
Gefährdung tausender Arbeitsplätze vermieden werden.
Der Wirtschaftsrat sieht dagegen noch dringlichen Handlungsbedarf
insbesondere bei der Zinsschrankenregelung. Es gilt, hier die
Ausnahmeregelungen noch einmal kritisch zu überprüfen. Dies trifft
besonders das Projektgeschäft, Public Private Partnership (PPP) und
die Versicherungsbranche.
Nicht einverstanden ist der Wirtschaftsrat mit der Ausweitung der
Gewerbesteuer, die nach wie vor ein europaweiter Anachronismus
bleibt. Statt sie abzuschaffen, wurde sie in Beton gegossen. Gute
ordnungspolitische Ansätze der Reform werden an dieser Stelle wieder
in Frage gestellt und teilweise konterkariert.
Wenn nach dem Entwurf zukünftig beispielsweise jedes Skonto auf
jede einzelne Rechnung für die Gewerbesteuer erfasst werden muss,
dann bringt die Reform gerade für den Mittelstand eine unerträgliche
bürokratische Zusatzbelastung. Und dies durch eine Bundesregierung,
die sich den Bürokratieabbau auf ihre Fahne geschrieben hat. Dass
passt einfach nicht zusammen.
Positiv dagegen bewertet der Wirtschaftsrat den neuen Freibetrag
von 100.000 Euro Finanzierungsaufwand bei der Gewerbesteuer.
Durch die Festschreibung der Gewerbesteuer haben wir eine große Chance vertan, die europäische Harmonisierung im Bereich der Unternehmensbesteuerung zu erreichen."
Quelle: Pressemitteilung Wirtschaftsrat der CDU e.V.