Flughafenverband erwartet für 2020 weniger Flugverkehr
Archivmeldung vom 02.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie deutschen Flughäfen stellen sich auf ein Jahr mit schrumpfendem Flugverkehr ein. Man rechne mit 0,7 Prozent weniger Passagieren, heißt es in der Jahresprognose des Flughafenverbands ADV, über welche die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.
Für die Zahl der Starts und Landungen an den hiesigen Flughäfen rechne der Verband mit einem Rückgang von 2,9 Prozent. "Das rauhe, von steigenden Kerosinpreisen und Insolvenzen geprägte Marktumfeld treibt die Airlines auch dazu, ihre Flugpläne radikal auszudünnen", heißt es in der Jahresprognose weiter. "Der Luftverkehr am Standort Deutschland wird im Jahr 2020 den Wachstumspfad der letzten Jahre nicht halten können. Der Ausblick auf das neue Jahr 2020 ist düster", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel zu der Prognose.
Schon für 2019 ließen sich anfängliche Prognosen für ein Wachstum um 2,7 Prozent auf erstmals mehr als 250 Millionen Passagiere nicht halten. "Tatsächlich drehte die Verkehrsentwicklung bereits im Sommer und rutschte mit den Streckenstreichungen im Winterflugplan sogar ins Minus", so der ADV-Hauptgeschäftsführer weiter.
2019 dürfte daher laut ADV "mit einer geringen Steigerung" über den Vorjahreswert von 244,7 Millionen Passagieren zu Ende gegangen sein. Beisel sieht in der Entwicklung aber "keinen Effekt der Flugscham-Debatte". Ursachen seien vielmehr der gestiegene Ölpreis, fehlende 737-Max-Fugzeuge, eine schwächelnde Konjunktur und zunehmende Handelskonflikte. "Auch die für April 2020 avisierte Erhöhung der Luftverkehrsteuer wirf bereits ihre Schatten auf den Sommerflugplan 2020 voraus", so der ADV-Hauptgeschäftsführer weiter. Viele Direktverbindungen ab Deutschland seien "nicht mehr wirtschaftlich. Die Folge sind Flugstreichungen an den Flughäfen", sagte Beisel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Quelle: dts Nachrichtenagentur