Kosten für Berliner Flughafen steigen um weitere Millionen
Archivmeldung vom 03.08.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Kosten für Berlins Großflughafen BER steigen weiter. Vor der Aufsichtsratssitzung der Flughafengesellschaft am 16. August kursieren im höchsten BER-Gremium neue Zahlen über Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, könnten sich die Baukosten am Ende danach noch einmal um bis zu 400 Millionen Euro erhöhen.
Die Gründe dafür sehen Experten im teureren Schallschutz, in weiteren Baurisiken und im längeren Betrieb von Berlin-Tegel. Die Gesamtkosten für das Großprojekt stiegen dann auf 4,7 Milliarden Euro. Ursprünglich waren 2,4 Milliarden geplant.
Laut einem Gutachten könnte jedoch die Sanierung der alten Nordbahn in Berlin-Schönefeld mit nur zwei Monaten schneller und billiger erfolgen. Kernbohrungen wiesen nach, dass die 40 Zentimeter dicke, alte Beton-Rollbahn aus den 90er Jahre sehr gut erhalten ist und deswegen nur eine neue Deckschicht mit Antirutscheffekt braucht. Das senkt die Sanierungskosten um gut 100 Millionen Euro, vor allem wenn die Arbeiten nicht bei laufendem Betrieb erfolgen. Kalkuliert waren mindestens 140 Millionen Euro. Dafür müsste dann die neue Südbahn eine Betriebserlaubnis erhalten, die jedoch bereits beantragt ist.
Je nach Fortschritt der Bauarbeiten gehen Flughafenexperten inzwischen von einem Eröffnungstermin entweder im Frühjahr oder im Herbst 2015 aus.
Ramsauer lässt BER-Eröffnungstermin völlig offen
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vermeidet jede Festlegung eines Termins für die Eröffnung des geplanten Berliner Großflughafens (BER). In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte Ramsauer mit Blick auf die mehrfach verschobene Eröffnung des Flughafens: "Ach Gott, das ist für viele Menschen eine unendliche Geschichte. Wir arbeiten aber fleißig am Happy End." Auf die Frage, wann die Geschichte abgeschlossen sei, antwortete Ramsauer: "Irgendwann wird sie enden."
Lob zollte der Minister Flughafenchef Hartmut Mehdorn: "Mehdorn ist der richtige Mann für die Probleme des BER." Gebraucht werde jemand mit technischen Kenntnissen und Erfahrungen im Management, jemand, "der keine Angst hat, keine Rücksicht zu nehmen braucht und zu alledem ein harter Hund ist". Trotzdem müsse er Sozial- und Führungskompetenz haben und eine "patriotische Gesinnung" mitbringen. Der Bundesverkehrsminister sagte: "Dieser Flughafen hat eine patriotische Komponente. Das ist der Hauptstadtflughafen." Es sei zwar "manchmal etwas mühsam, auch für mich, immer wieder auf Mehdorns neue Vorschläge zu reagieren", sagte Ramsauer. "Aber einer, der sprudelt vor Ideen ist mir allemal lieber, als wenn ich jemanden da sitzen habe, dem nichts einfällt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur