Steuerberater rechnen mit schärferen Kontrollen
Archivmeldung vom 04.03.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlAngesichts leerer öffentlicher Kassen verstärken die deutschen Finanzämter ihre Kontrollen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.000 Steuerberatern, die das Forsa-Institut im Auftrag des Wirtschaftsmagazins "Capital" (Ausgabe 6/2006) durchgeführt hat.
So konstatieren 69 Prozent der
befragten Steuerberater verschärfte Kontrollen der Steuererklärungen.
Gerade im Süden Deutschlands, dem in der Vergangenheit oft ein
Steuerzahler freundlicheres Klima bescheinigt wurde, dreht jetzt
offenbar der Wind.
"In Bayern und Baden-Württemberg liegt die Zahl
der Berater, die von einer erhöhten Kontrolltätigkeit sprechen, über
dem Durchschnitt", erläutert Forsa-Chef Manfred Güllner gegenüber
"Capital". Und die jetzt beobachteten Tendenzen scheinen erst der
Anfang zu sein: Mehr als drei Viertel aller deutschen Steuerberater
(78 Prozent) erwarten, dass die Finanzämter ihre Kontrollen künftig
noch weiter forcieren.
Der Umfrage zufolge gibt es bei den verschärften Aktivitäten der
Finanzämter klare Schwerpunkte. Dies trifft vor allem die gemeldeten
Zinseinnahmen und die Angaben zum häuslichen Arbeitszimmer. Weit vorn
auf der Prioritätenliste der vermehrten Kontrollen stehen auch die
Herkunft des investierten Kapitals und die Spekulationsgewinne sowie
Auslandskonten. Mehr als 40 Prozent der Befragten registrieren mit
Blick auf das 2005 eingeführte Kontenabrufverfahren eine verstärkte
Kontrolltätigkeit.
Die Einkünfte und Betriebsausgaben von Selbstständigen sind der
"Capital"-Steuerberater-Umfrage zufolge ebenfalls vermehrt Anlass für
Kontrollen. Als besonders kritische Prüfer erwiesen sich die
Finanzämter bei betrieblich genutzten Pkw, Umsatzsteuererklärungen
und Arbeitsverträgen mit Verwandten. Die Bewirtung von
Geschäftspartnern führte eher selten zu intensiveren Kontrollen.
Quelle: Pressemitteilung Banktip.de