Zinsen steigen weiter Preise für Neubauwohnungen bleiben trotzdem weiterhin stabil
Archivmeldung vom 02.01.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithAuf dem Immobilienmarkt gabt es eine Zeitwende. Wenig Angebote und viele Käufer. Seit März 2022 hat sich aber das Bild verändert, denn der Immobilienbestand wächst in sämtlichen Immobilienportalen an. In den letzten 40 Jahren gab es nie so viele Zinssprünge in einer so geringen Zeit. Von 1,5 % Zinsen auf 3,5 % Tendenz steigend. Die Verunsicherung bei den Käufern ist zu spüren. Wir sprechen mit dem Immobilienexperten Benjamin Dau über die aktuelle Situation und warum die Preise aber in vielen Bereichen stabil bleiben und sogar noch steigen.
Herr Dau, die Käufer können durch die angestiegenen Zinsen die Preise für die Wohnungen nicht mehr bezahlen. Werden die Preise nun massiv fallen?
Benjamin Dau: "Sicherlich merken auch wir eine generelle Verunsicherung im Markt, müssen aber auch festhalten, dass es oftmals die Käuferschicht betrifft, die einen geringen Eigenkapitalanteil mitbringt und so auf einen hohen Fremdkapitalanteil zurückgreifen muss. Im langfristigen Bereich sind die Zinsen weiterhin bei 3,5 %. Im gehobenen Kaufpreissegment merken wir keinen Rückgang, sondern sogar eher eine weitere Erhöhung der Nachfrage durch die Inflation."
Herr Dau, Sie hatten im Vorgespräch angedeutet, dass gerade auch die Preise für Neubauwohnungen aktuell stabil sind oder sogar noch steigen können, wie kommen Sie darauf?
Benjamin Dau: "Es gibt viele Faktoren, die dafürsprechen das die Preise stabil bleiben, die verfehlte Wohnungsbaupolitik der Bundesregierung hat seinen Teil dazu beigetragen. Deutschlandweit fehlen uns hunderttausende von Wohnungen, gleichzeitig wurden Förderungen gestrichen, obwohl die Bundesregierung auch die eigenen Ziele auf dem Wohnungsmarkt desolat verfehlt hat. Durch den Wegfall der Förderungen sind auch viele Investoren abgesprungen. Wir erleben einen erhöhten Rückgang an Bauanträgen. Dies führt wiederum dazu, dass die wenigen Wohnungen, die gebaut werden, selbstverständlich weiterhin stabil bleiben, da viele Investoren auch durch die Inflation weiter anlegen werden. Sie investieren lieber in Steine, als das sie zuschauen, wie ihr Geldbestand jeden Tag weniger Wert wird."
Herr Dau sehen Sie weitere Anhaltspunkte dafür das der Wohnungsmarkt stabil bleibt?
"Ja, gerade auch die Milliarden, welche in den letzten Jahren vererbt wurden, werden dazu führen, dass noch viel Geld im Umlauf ist. Der Zuzug, den wir auch gerade aktuell aus dem Ausland verzeichnen, wird weiterhin Druck auf den Markt aufbauen.
Inflation, Zuzug sowie ein erheblicher Rückgang an Bauanträgen und die hunderttausenden fehlenden Wohnungen werden weiterhin dazu führen, dass der Wohnungsmarkt stabil bleibt oder sogar zum Teil im Guten auch steigen wird."
Quelle: Bedeutungswerk GmbH (ots)