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Chemie-Tarifrunde 2019: Forderung der Gewerkschaft zurückgewiesen

Archivmeldung vom 14.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Chemie-Anlage unter dunklen Wolken Bild: "obs/Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V./Frank Eppler"
Chemie-Anlage unter dunklen Wolken Bild: "obs/Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V./Frank Eppler"

Die Industrie befindet sich in der Rezession. Produktion, Umsatz und Gewinne stürzen ab. Arbeitsplätze sind in Gefahr. "Die Unternehmen brauchen Kostenentlastung, um die Krise zu überwinden. Tariferhöhungen wären derzeit Gift für den Bestand von Arbeitsplätzen", so der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg (agvChemie), Thomas Mayer, in Baden-Baden.

Er reagierte damit auf die Forderungen der Chemie-Gewerkschaft nach einem "spürbaren Plus" beim Entgelt, zusätzlichen finanziellen Leistungen sowie mehr Zeitsouveränität.

Für Mayer passen die Forderungen und der Zeitpunkt nicht zusammen: "Besonders unsere exportorientierte Branche ist von den weltwirtschaftlichen Problemen betroffen. Auch deshalb dürfen die Arbeitskosten nicht weiter steigen." Die Unternehmen brauchen vielmehr Ressourcen, um notwendige Investitionen zu stemmen. Da müsse klar sein: "In der Rezession und bei völliger Unklarheit über die weitere Entwicklung sollte niemand mit einem Lohnplus rechnen." Mayer weiter: "Forderungen für mehr Freizeit gehen außerdem in Zeiten des Fachkräftemangels in die falsche Richtung. Wir brauchen mehr Flexibilität, nicht mehr Freizeit. Darüber werden wir verhandeln."

Chemie-Mittelständler unter Druck

Die im agvChemie organisierten überwiegend mittelständischen Unternehmen sind in besonderer Weise in der Kostenklemme zwischen Rohstoff-Lieferanten auf der einen Seite und der Marktmacht von Kunden im Automobil- und Maschinenbau. Im industriellen Mittelstand mit einem überdurchschnittlich hohen Personalkostenanteil sind die Einsparpotentiale in der Produktion ausgereizt. Eine Erhöhung der Arbeitskosten kann nur durch geringere Personalkosten aufgefangen werden.

Zur Tarifrunde 2019 in Baden-Württemberg

Am 10. Oktober 2019 verhandelt der agvChemie in Karlsruhe das erste Mal mit der Chemie-Gewerkschaft über die Entgelte der etwa 73.000 Beschäftigten in den tarifgebundenen Unternehmen in Baden-Württemberg. Die Exportquote in diesen Betrieben liegt über 60 Prozent.

Zum Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V. (agvChemie)

Der agvChemie ist der Arbeitgeberverband für die Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen in Baden-Württemberg. Er vertritt die tarif- und sozialpolitischen Interessen seiner Mitgliedsunternehmen. Die Unternehmen im agvChemie machen einen Umsatz von ca. 28,3 Milliarden Euro (2018).

Quelle: Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V. (ots)

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