Das kostet ein Big Mac rund um den Globus
Archivmeldung vom 25.07.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakDer Euro ist in diesen Tagen so stark wie noch nie. Vor allem in den USA lohnt sich das Shoppen für Urlauber aus dem Raum der europäischen Gemeinschaftswährung. Wie stark der Euro überbewertet ist, zeigt sich beim internationalen Preisvergleich eines Gutes, das jeder kennt: Dem Big Mac.
Urlauber wissen es längst: Für einen Euro bekommt man derzeit außerhalb des
gemeinsamen Währungsraums so viel wie selten zuvor. Wie gut es tatsächlich
um die Kaufkraft des Euro bestellt ist, hat nun das britische
Wirtschaftsmagazin "The Economist" errechnet. Laut dem sogenannten
Big-Mac-Index, den die Zeitschrift seit 1986 erhebt, ist der Euro gegenüber
dem Dollar um 50 Prozent überbewertet.
Stärker stehen nur die skandinavischen
Währungen sowie der Schweizer Franken da. Während die Währung der
Eidgenossen ein Plus von 78 Prozent aufweist, sind es im Fall der
norwegischen Krone sogar 121 Prozent. Hingegen hat die Kaufkraft der
Entwicklungsländer abgenommen. Insbesondere der chinesische Renminbi Yuan
gehört zu den am stärksten unterbewerteten Währungen.
Als
Rechenbasis dient dabei ganz simpel der Big Mac, der weltweit verkauft wird.
Theoretisch müsste ein solches Standardprodukt überall dasselbe kosten. Ist
das nicht der Fall, weil etwa der Hamburger in Deutschland umgerechnet 5,34
Dollar kostet, in den USA aber nur 3,57 Dollar, weist das auf
Bewertungsunterschiede zwischen den Währungen hin. Hinter der simplen Idee
steckt die Theorie der Kaufkraftparitäten.
Diese besagt, dass
es langfristig ein Gleichgewicht der Wechselkurse geben muss, bei dem die
Kosten für einen Korb identischer Waren und Dienstleistungen weltweit auf
einem Niveau liegen. Weicht eine Währung stark davon ab, könnte das auf eine
bevorstehende Trendwende hindeuten. Wann diese eintritt, lässt sich
allerdings nicht prognostizieren.