DIHK fordert "Sofortsignale" gegen Wirtschaftskrise
Archivmeldung vom 15.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts des drohenden zweiten Rezessionsjahrs in Folge für die deutsche Wirtschaft fordert der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) Peter Adrian drei "Sofortsignale". Adrian sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, Unternehmer bräuchten jetzt Verbesserungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die schnell in den Betrieben ankämen.
Die Wirtschaft müsse wieder ganz oben auf der Prioritätenliste der
Politik stehen. Konkret forderte Adrian, Belastungen im Energiebereich
abzubauen. Energieeffizienzgesetz und Gebäudeenergiegesetz dürften "in
der vorliegenden Form nicht bestehen bleiben". Netzentgelte sollten
Adrian zufolge mit frei gewordenen Geldern aus dem Klima- und
Technologiefonds (KTF) gesenkt werden.
Mit Blick auf
Investitionen forderte der DIHK-Präsident, Genehmigungsverfahren,
schneller zu vereinfachen und öffentlichen Auftragsvergaben vor allem
mit Blick auf Infrastrukturleistungen zu vereinfachen. Auch Anreize für
private Investitionen müssten Adrian zufolge gestärkt werden. "Deshalb
müssen steuerliche Entlastungen durch eine investitionsfreundliche
Unternehmenssteuerreform und die komplette Abschaffung des
Solidaritätszuschlages auf die Agenda", sagte er.
Die deutsche
Wirtschaftsleistung wird in diesem Jahr voraussichtlich um 0,3 Prozent
zurückgehen. Es wäre das zweite Rezessionsjahr in Folge. Ein
Minuswachstum zweimal in Folge hatte es zuletzt 2002 und 2003 gegeben.
Damals hatten das Platzen der sogenannten Dotcom-Blase und die Anschläge
vom 11. September in New York die deutsche Wirtschaft in
Mitleidenschaft gezogen. Die SPD hatte am Montag einen Leitantrag
vorgelegt, um die deutsche Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und darin
unter anderem Vorschläge gemacht, die zu günstigeren Strompreisen und
mehr Investitionen führen sollen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur