Kündigungsverzicht vom Mittelstand abgelehnt
Archivmeldung vom 16.12.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakEin Lippenbekenntnis, wie es gestern seitens der Politik zum Thema "Kündigunsverzicht" gegeben hat, wird vom deutschen Mittelstand nicht mitgetragen. Dies bekräftetigte der Präsident des Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, dem "Münchner Merkur".
Einen pauschale Verzicht des Mittelstandes auf betriebsbedingte Kündigungen wird es im Rezessionsjahr 2009 keinesfalls geben. "Lippenbekenntnisse helfen niemandem." Man wird versuchen "auch 2009 trotz schwierigster Rahmenbedingungen ihrer beschäftigungspolitischen Verantwortung gerecht werden." äußerte sich der Präsident des Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven gegenüber dem "Münchner Merkur" als erste Reaktion auf gestrige Ankündigung der Politik nach dem Krisentreffen im Kanzleramt, dass es in deutschen Spitzenunternehmen keine betriebsbedingte Kündigungen 2009 geben wird.
Ähnlich argumentiert auch Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt, dass der Mittelstand nicht ohne Entlassungen im Jahr 2009 auskommen wird, jedoch wurde die Bereitschaft der Wirtschaft für ein Beschäftigungs-Moratorium im "Handelsblatt" signalisiert:"Ich bin zuversichtlich, dass DAX-Unternehmen bereit und in der Lage sein werden, eine Zusage zu geben, auf betriebsbedingte Kündigungen möglichst zu verzichten."
Generell trifft die
Ankündigung auf ein zurückhaltendes Echo in der deutschen Wirtschaft,
so sieht Patrick Adenauer, Präsident der Arbeitsgemeinschaft
Unabhängiger Unternehmer, ein solches Versprechen eher kritisch: "Ich
halte es für sehr schwierig, in wirtschaftlich so turbulenten Zeiten
Arbeitsplatzgarantien auszusprechen." sagte er der "B.Z." Den gleichen
Tenor trifft Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Ulrich Brocker gegenüber
der "Frankfurter Rundschau": "Eine Garantie, dass es keine Entlassungen
geben wird, kann die Wirtschaft insgesamt nicht abgeben."
Jedoch
bekräftigte man allen Seiten, dass man alles Erdenkliche in Betracht
ziehe, um Arbeitsplätze am Standort Deutschland zu erhalten.