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Deutsche Bahn kritisiert Streikankündigung der GDL als "maßlos"

Archivmeldung vom 04.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dirk Maus / pixelio.de
Bild: Dirk Maus / pixelio.de

Die Deutsche Bahn hat die erneute Streikankündigung der "Gewerkschaft Deutscher Lokführer" als "maßlos" kritisiert. "Dieser Streik ist absolut unangemessen und maßlos", schrieb der Konzern in einer Mitteilung. Die Gewerkschaft schade nicht nur "massiv den Bahnkunden, der DB und ihren Mitarbeitern, sondern auch der deutschen Wirtschaft und der Sozialpartnerschaft".

Die Bahn habe erst Ende April ein verbessertes Angebot vorgelegt, über das noch gar nicht verhandelt worden sei. Zudem sei die Gewerkschaft auf das Angebot, den Konflikt durch einen Schlichter beizulegen, nicht eingegangen. "Die DB wird indes alles unternehmen, um die Auswirkungen für ihre Kunden so gering wie möglich zu halten." Dennoch werde es erhebliche Auswirkungen auf den Zugverkehr in Deutschland geben. "Die DB bedauert dies außerordentlich und verweist ausdrücklich auf die alleinige Verantwortung der GDL für die zu erwartenden Unannehmlichkeiten."

GroKo übt scharfe Kritik am GDL-Streik

Der von der Lokführer-Gewerkschaft GDL angekündigte siebentägige Streik ist bei Politikern der Großen Koalition auf scharfe Kritik gestoßen. "Der Tarifstreit bei der Bahn ist für Außenstehende kaum noch nachzuvollziehen", sagte Vizekanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) gegenüber "Bild". "Der angekündigte Streik wird Pendler und Reisende, aber auch die Deutsche Bahn und die gesamte deutsche Wirtschaft insgesamt schwer treffen", so Gabriel. "Alle Beteiligten müssen sich fragen, ob der Schaden, den dieser Ausstand anrichten könnte, noch in einem vernünftigen Verhältnis zur eigentlichen Auseinandersetzung steht. Statt Deutschland lahmzulegen, brauchen wir ernsthafte Verhandlungen."

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte gegenüber der Zeitung, er habe "Verständnis dafür, dass viele Bürger über das Ausmaß des Streiks verärgert sind. Die Grenze der Akzeptanz dieser Tarifauseinandersetzung in der Bevölkerung ist zunehmend erreicht. Das sollten auch die Verhandlungsführer erkennen."

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Fuchs (CDU), erklärte: "Die GDL wird zu einem Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die volkswirtschaftlichen Folgeschäden sind gewaltig. Stillstand im Frachtbereich führt schon nach wenigen Tagen zu millionenteuren Produktionsausfällen. Diese Machtspiele eines einzelnen Gewerkschafters sind einfach unerträglich."

Beamtenbund-Chef rät zur Schlichtung

Angesichts erneuter Streiks der Lokführer-Gewerkschaft GDL in dieser Woche macht sich der Vorsitzende des Dachverbands Deutscher Beamtenbund (dbb), dem die GDL angehört, für eine Schlichtung stark. "Wenn dieser Streik nicht zu einem Verhandlungsergebnis führt, wird es sinnvoll sein, auf einen unabhängigen Dritten zurückzugreifen", sagte ddb-Chef Klaus Dauderstädt der "Süddeutschen Zeitung".

Zuvor hatte auch die Bahn mitgeteilt, man habe die Gewerkschaft aufgefordert, in die Schlichtung zu gehen. "Bislang ist die GDL nicht darauf eingegangen", hieß es.

Verkehrs-Staatssekretär kritisiert GDL: "Nicht mehr erträglicher Zustand"

Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Norbert Barthle (CDU), hat die erneute Streikankündigung der "Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer" (GDL) scharf kritisiert. "Es ist sehr bedenklich, wenn eine einzelne Spartengesellschaft die gesamte Mobilität lahmlegt. Es ist ein nicht mehr erträglicher Zustand", sagte Barthle der "Welt". Er bedauerte, dass "ein großer volkswirtschaftlicher Schaden angerichtet" werde. Die Bürger hätten Verständnis für tarifliche Auseinandersetzungen, machte Barthle deutlich. "Aber es muss im Rahmen bleiben. Hier sind Grenzen überschritten." 

Dobrindt zum Bahnstreik: Grenzen der Akzeptanz erreicht

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die Streik-Ankündigung der Lokführer-Gewerkschaft GDL kritisiert. "Ich habe Verständnis dafür, dass viele Bürger über das Ausmaß des Streiks verärgert sind. Die Grenze der Akzeptanz dieser Tarifauseinandersetzung in der Bevölkerung ist zunehmend erreicht. Das sollten auch die Verhandlungsführer erkennen", sagte Dobrindt der Zeitung "Bild". Zuvor hatte die Spartengewerkschaft angekündigt, von Montag bis Sonntag für insgesamt 127 Stunden zu streiken. Dies betrifft den Fern-, Regional- und Güterverkehr ebenso, wie den Nahverkehr in Großstädten wie Berlin, Frankfurt/Main oder München.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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