Schweinekrise: Aldi Nord plant Rabatte und Werbung für deutsches Schweinefleisch
Archivmeldung vom 24.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Discounter Aldi Nord will Landwirte in der aktuellen Schweinepreiskrise mit Werbe- und Rabattaktionen für entsprechende Waren unterstützen. Geschäftsführender Direktor Tobias Heinbockel sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Uns wurde gesagt: ,Helft uns, sonst kollabiert die Schweineproduktion in Deutschland.' Wir helfen, indem wir zusätzlich Fleisch vermarkten und das auch entsprechend bewerben."
Dabei solle die Herkunft der Angebotsware aus Deutschland "stark betont" werden, so Heinbockel. Wie genau der Verkaufspreis ausfallen werde, sei noch nicht klar. Man habe die Ware aber "zu deutlich höheren Preisen eingekauft, als es derzeit die Marktlage erfordert hätte".
Der Erzeugerpreis, den Landwirte derzeit für Schweine erhalten, ist sehr niedrig. Hintergrund ist ein Überangebot auf dem Markt infolge der Corona-Einschränkungen für Gastronomiebetriebe und Exportbeschränkungen nach Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest. In Kühlhäusern lagern nach Branchenangaben etwa 260.000 Tonnen Fleisch, die bislang nicht verkauft werden konnte. Aldi will den Verkauf nun mit günstigen Preisen ankurbeln. "Wir hebeln damit Marktmechanismen aus. Das ist keine Dauerlösung", sagte Heinbockel der "NOZ" unter Verweis auf die Aldi-Ankündigung, ab 2030 nur noch Frischfleisch aus Ställen mit deutlich höheren Haltungsstandards verkaufen zu wollen.
Es gebe einen "klaren und langfristigen Nachfragetrend" bezüglich Regionalität und Haltungsbedingungen, sagte der Manager. "Das sind Trends, denen sich Aldi, denen sich aber auch die Landwirte stellen müssen." Dabei sei klar, dass die Tierwohl-Ware nicht zum Preis der konventionellen Fleischprodukte angeboten werden könne. Wie hoch der Aufschlag ausfallen werde, sei noch nicht abzusehen. "Aber die besseren Haltungsbedingungen werden sich im Verkaufspreis niederschlagen." Dennoch wolle Aldi weiter das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. "Wir sind und bleiben ein Discounter."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)