IG-Metall in NRW bezeichnet Siemens-Chef als "völlig weltfremd"
Archivmeldung vom 08.05.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie IG Metall in NRW hat starke Kritik am geplanten Stellenabbau bei Siemens geübt. "Es ist seit Längerem bekannt, dass es im Großturbinengeschäft Schwierigkeiten gibt. Dann hat ein Management die Aufgabe, Alternativstrategien zu erarbeiten - und das heißt nicht, reflexhaft den Rasenmäher anzuwerfen und Stellen abzurasieren", sagte der Bezirksvorsitzende Knut Giesler der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Personalabbau sei für die IG Metall kein Alternativkonzept, sondern rein margengetrieben. Die Gewerkschaft werde sich die Pläne genau anschauen, prüfen und eigene Alternativen aufzeigen. Giesler: "Werner von Siemens hat einmal gesagt: ,Für einen augenblicklichen Gewinn verkaufe ich die Zukunft nicht.' Joe Kaeser sollte sich diesen klugen Satz sehr zu Herzen nehmen." Giesler will Druck auf das Management ausüben: "Wir haben auch noch andere Mittel, um unseren Gegenvorschlägen Resonanz zu verschaffen - gerade in Mülheim sind wir sehr gut aufgestellt. Wenn Kaeser sich sperrt, werden wir den Druck aber nicht nur in Mülheim aufbauen, sondern an vielen weiteren Standorten."
Scharfe Kritik übte Giesler auch am Angebot des Siemens-Vorstands, Mitarbeiter könnten auch an neuen Standorten im Ausland wieder eine Beschäftigung finden: "Wir haben in Mülheim eine hervorragend qualifizierte Belegschaft. Sich hinzustellen wie Herr Kaeser und denen zu sagen: ,Ihr könnt ja mitgehen, wenn wir Eure Arbeitsplätze ins Ausland verlagern', ist unanständig. Da agiert der Siemens-Chef völlig weltfremd und abgehoben."
Quelle: Rheinische Post (ots)