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Heftige Attacken gegen Mehdorn

Archivmeldung vom 02.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Wegen der Ausspähung von Mitarbeitern gehen die Bahngewerkschaften so hart wie nie zuvor mit Hartmut Mehdorn ins Gericht. Sie fordern nicht nur eine Sondersitzung des Aufsichtsrats, sondern auch eine Entschuldigung - sonst steht Mehdorns Job auf dem Spiel.

Zumindest in einem Punkt hatte Vorstandschef Hartmut Mehdorn Recht, als er sich dieser Tage in der Datenaffäre bei der Deutschen Bahn (DB) an den Aufsichtsrat wandte. "Es ist uns bisher nicht gelungen", schrieb der Konzernchef, "in der Öffentlichkeit und den Medien Vertrauen und Verständnis für unsere Position zu finden."

Das ist freilich noch recht milde ausgedrückt. Der bullige Bahnchef, der von sich selbst sagt, er sei kein Diplomat, hat wieder einmal viel Kritik auf sich gezogen.

Frühere Aufregungen über ein schier undurchschaubares neues Ticket-System, über seine Privatisierungspläne für das Staatsunternehmen und andere Konfliktstoffe hat Mehdorn stets überstanden, auch weil Bundeskanzlerin Angela Merkel und deren Vorgänger Gerhard Schröder ihn immer wieder gestützt haben.

Doch die Überprüfung von 173.000 Mitarbeitern, bei denen die Bahn mit dem Abgleich von Daten nach Anhaltspunkten für Korruption, Betrug oder andere kriminelle Geschäfte forschte, könnte ihn möglicherweise sogar den Job kosten.

In diese Lage hat sich Mehdorn nach Ansicht von Aufsichtsräten selbst gebracht. Mitglieder des Kontrollgremiums, Gewerkschafter und Politiker sind empört, wie barsch der Bahnchef jede Kritik an der Massen-Kontrolle der Belegschaft zurückweise, wie sehr er diese Aktion bagatellisiere, und wie er auf diese Weise Öl ins Feuer gieße.

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