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Dudenhöffer kritisiert zur Vorlage der Verkaufszahlen Managementfehler des Wolfsburger Konzerns

Archivmeldung vom 10.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Logo von Volkswagen
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Der Volkswagen-Konzern wird sein selbst gestecktes Ziel, 2018 der weltweit größte Autobauer zu sein, nach Einschätzung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer verfehlen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte er anlässlich der gegenwärtigen Vorlage der Verkaufszahlen für das Jahr 2013, "das wird nicht zu schaffen sein".

Der Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen machte seine Einschätzung an mehreren Punkten fest. So pflege die oberste Führungsebene um Aufsichtsratschef Ferdinand Piech (76 Jahre), den Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn (63) sowie Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch (62) "ihren Nachwuchs" nicht. In vielen Managementpositionen gebe es Probleme. So habe Audi habe innerhalb von drei Jahren den dritten Technik- und den zweiten Designchef. Spitzenkräfte wie der ehemalige Porsche- und Audi-Entwicklungschef Wolfgang Dürrheimer seien eher "kaltgestellt". "Im VW-Konzern ist die Nachfolgefrage und damit die Zukunft bis heute ungelöst", fasste Dudenhöffer zusammen.

Hinzu kämen Probleme auf dem wichtigen US-amerikanischen Markt. Dort habe VW im vergangenen Jahr mit 408.000 verkauften Automobilen rund sieben Prozent an Verkäufen eingebüßt. Der speziell für die Vereinigten Staaten entwickelte Passat habe schon im zweiten vollen Angebotsjahr Marktanteile eingebüßt. Und das, "obwohl der Passat in den USA wahnsinnig preisaggressiv angeboten wird", bemerkte Dudenhöffer. Auch der in den USA wichtige Markt der SUVs müsse von Volkswagen "neu angepackt" werden. Er sehe insgesamt kein schlüssiges Konzept. Das zeige auch der geradezu hektische Wechsel beim Führungspersonal. Kurz vor Weihnachten hatte Volkswagen mit Scott Keogh den dritten US-Chef seit 2010 engagiert.

Als dritten Hemmschuh beim Weg an die Weltspitze macht Dudenhöffer bei VW das Fehlen wirklich günstiger Autos für Länder mit weniger wohlhabenden Kunden aus. "Ein Billigauto fehlt". Der mit der Entwicklung eines solchen Fahrzeugs beauftragte frühere Opel-Chef Hans Demant habe "bisher wenig Konkretes gezeigt". Hingegen würden Kleinstnischen das Management Zeit und Geld kosten und brächten die Wolfsburger auf dem Weg zum Ziel, "Weltgrößter" zu werden, wenig weiter, sagte Dudenhöffer. So stelle das Super-Luxus-Segment weltweit weniger als ein Prozent aller Pkw-Verkäufe, aber der Konzern sei mit Bugatti, Lamborghini und Bentley überdurchschnittlich stark engagiert. Das gleiche gelte für die neu erworbene Motorradmarke Ducati.

Auch von den Modellen der Marken VW und Audi seien kaum Impulse zu erwarten. Bei VW kämen außer dem neuen Passat, der erst im Herbst in Europa starte, 2014 keine neuen Modelle. Das würde auch nicht durch den Start des Elektro-Golf oder eines Facelifts für den Polo wettgemacht. Außerdem sei das Design des neuen Passats nach den in der Fachpresse veröffentlichten Computerzeichnungen sehr verwechselbar mit dem noch aktuellen Modell - ein ähnliches Problem wie beim Golf 7, der bei einem schnellen Blick kaum von seinem Vorgänger zu unterscheiden sei. Bei Audi seien an Neuheiten nur ein A-3-Cabriolet und die dritte Generation des TT zu sehen - eventuell zum Herbst eine Erneuerung des A4, die sich dann allerdings erst 2015 in den Verkaufszahlen niederschlagen werde.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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