Stars der Fondsbranche glänzend im Web, aber blass im Kundenkontakt per E-Mail
Archivmeldung vom 21.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit Informationen in Hülle und Fülle lassen die Web-Portale der deutschen Fondsgesellschaften mittlerweile bei Privatanlegern kaum noch Wünsche offen. Drei von vier Kapitalanlagegesellschaften stellen ihren Kunden in ihrem Internetauftritt einen umfassenden Online-Service zur Verfügung - beispielsweise mit Fakten zur Anlagestrategie, zu aktuellen Fondspreisen oder zum Abschneiden der Fonds im Zeitverlauf.
Ein
umfangreicher Download-Service ermöglicht den Anlegern, Formulare und
Unterlagen von zu Hause aus abzurufen. Beim konkreten Kundenkontakt
per Brief, E-Mail oder Telefon geizen jedoch viele Fondsunternehmen
mit der Beratung: Jedes dritte Institut braucht länger als eine
Woche, um zu antworten, einige reagieren gar nicht. Zu diesen
Ergebnissen kommt eine Untersuchung der Internetauftritte sowie des
Kundenservice von 100 Fondsinstituten durch Steria Mummert
Consulting.
Zu den Gewinnern der Untersuchung gehört neben anderen der
Auftritt der DWS. Die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank erfüllte
90 Prozent der Testkriterien. Die Internetseite bestach dabei vor
allem durch die Vielfalt der Fondsinformationen. Union Investment
glänzte mit einer hohen Benutzerfreundlichkeit. Die Fondsgesellschaft
stellte ihren Kunden online eine breite Palette an Beratungs- und
Betreuungsfunktionen, wie beispielsweise Rechentools, zur Verfügung.
Die Web-Portale der Fondsbranche glänzen vor allem mit einem
erschöpfenden Informationsangebot und Downloadmöglichkeiten. 78 von
1100 Probanden schafften es, mehr als die Hälfte der Testkriterien zu
erfüllen. Der Trend geht zu einer Abrundung der Fondsinformationen um
beispielsweise Steuerdaten sowie einer verbesserten Ergonomie.
Funktionen wie Mobile Banking, die beim Kunden bisher wenig ankamen,
haben die Kapitalanlagegesellschaften mittlerweile aus ihrem
Onlineangebot genommen.
Beim Antwortverhalten nach Anfragen per E-Mail, Brief oder Telefon
schneiden die Fondsinstitute qualitativ unterschiedlich ab. Nur 23
Prozent schafften es, alle E-Mails und Briefe zu beantworten. Das
liegt vor allem daran, dass Anfragen zum Teil komplett ignoriert
wurden. Standardanfragen per Brief oder E-Mail beantworten die
Fondgesellschaften mit der Note "gut". Jedes zweite untersuchte
Unternehmen erfüllte mehr als 50 Prozent der Testkriterien. Sechs
Institute, wie beispielsweise Activest oder Deka, stellten die Tester
sogar zu 90 Prozent zufrieden.
Steigt die Komplexität der Anfrage, sackt die Antwortqualität ab.
Bei der Frage nach einer privaten Altersvorsorge erfüllte nur die
HSBC 90 Prozent der Testkriterien, weitere sieben Antworten
brachten der Testperson zumindest einen zusätzlichen Nutzen. Dieses
Qualitätsgefälle ist bei E-Mail-Anfragen deutlich ausgeprägter als
bei Anfragen per Briefpost. Der Grund: Einige Fondsunternehmen tun
sich generell schwer, umfassende Informationen elektronisch an
potenzielle Kunden zu senden.
Absolutes Lieblingsmedium der Fondsanbieter ist das Telefon. Hier
bescheinigen die Tester den Instituten eine durchweg positive
Antwortqualität. Jedes vierte Unternehmen schnitt mit "sehr gut" ab.
Die Tester von Steria Mummert Consulting konzentrierten sich bei
der Untersuchung auf das Angebot an Fondsinformationen, Ergonomie,
Zusatzinformationen zur Gesellschaft oder zum Fondsgeschäft sowie auf
Beratungsfunktionen, die der Besucher online nutzen kann. In der
Studie wurden die frei zugänglichen Homepages von 100
Fondsgesellschaften untersucht. Der Fokus lag auf dem Service-Angebot
für deutsche Privatanleger. Die Analyse erfolgte durch erfahrene,
internetaffine Branchenkenner. In einer zweiten Untersuchung nahmen
die Tester die Antwortqualität der Kundencenter bei Anfragen per
Brief, E-Mail sowie Telefon unter die Lupe.
Quelle: Pressemitteilung Steria Mummert Consulting