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Studie: Homeoffice könnte Büroflächenbedarf deutlich senken

Archivmeldung vom 19.03.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Homeoffice oder Heimarbeit (Symbolbild)
Homeoffice oder Heimarbeit (Symbolbild)

Bild: Stefan Bayer / pixelio.de

Das Homeoffice senkt in Deutschland den Bedarf an Büroflächen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Ifo-Instituts und des Immobilienberaters Colliers für die Großstädte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf.

"Die regelmäßige Arbeit im Homeoffice ist für etwa 25 Prozent der Beschäftigten und 69 Prozent der Unternehmen zur neuen Normalität geworden", sagte Ifo-Forscher Simon Krause, Co-Autor der Studie. Vor allem in Großunternehmen und in Branchen mit starker Homeoffice-Nutzung führe dies zu einem Rückgang der Nachfrage nach Büros. "Wahrscheinlich werden zwölf Prozent weniger Flächen bis 2030 gesucht. Das entspräche in den sieben Großstädten einem Minderbedarf von rund 11,5 Millionen Quadratmeter Bürofläche." 

Die neue Arbeitswelt stoße einen "Strukturwandel" im Büromarkt an, so Krause. Obwohl Unternehmen ihre Mitarbeiter ins Büro zurückholen, ist die Homeoffice-Quote in Deutschland seit knapp zwei Jahren stabil. "Viele Firmen setzen auf feste Präsenztage für die persönliche Zusammenarbeit und Homeoffice an den übrigen Tagen", sagte Krause. "Dieser Arbeitsform gehört die Zukunft, weil sie bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleichermaßen eine hohe Akzeptanz erfährt und die notwendige Produktivität ermöglicht." Gleichzeitig fielen die Umsätze am Bürovermietungsmarkt im Jahre 2023 auf das Niveau der akuten Coronakrise. Der Büromarkt in Deutschland ist traditionell eng mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex verbunden. "Derzeit zeichnet sich eine schnelle Erholung nicht ab", sagte Andreas Trumpp von Colliers, Co-Autor der Studie. 

Die Leerstandsquote von unter drei Prozent im Jahre 2019 stieg auf über sechs Prozent und der Anteil der Untermietverträge von unter zwei Prozent vor der Pandemie auf fast acht Prozent. Büromietverträge in Deutschland haben eine durchschnittliche Laufzeit von etwa sieben Jahren, deswegen zeigen sich die Nachwirkungen der Pandemie erst verzögert. "Moderne Flächen in guten Lagen, welche die neuen Anforderungen erfüllen, erfahren eine hohe Nachfrage und Mietpreissteigerungen. Ältere Flächen, auf denen sich die neue Arbeitswelt nicht abbilden lässt, werden weniger nachgefragt", sagte Trumpp. Die Studie zeige auch, dass es nur begrenzte Möglichkeiten gebe, Büros in dringend benötigtem Wohnraum umzuwandeln. Die Studie verknüpft die Daten der Homeoffice-Umfragen des Ifo-Instituts unter 9.000 Unternehmen mit anonymisierten Bürovermietungsverträgen zwischen 2013 und 2023 aus der Datenbank von Colliers.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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