EVG-Chef: Weselsky schadet der Gewerkschaftsbewegung
Archivmeldung vom 04.11.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Dennis WitteAnlässlich des kleinen Gewerkschaftstages der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Fulda, äußert deren Chef Alexander Kirchner deutliche Kritik an GDL-Chef Claus Weselsky und seiner Streiktaktik: "Er schadet nicht nur der Bahn, er schadet der Gewerkschaftsbewegung, weil er eine andere Gewerkschaftslandschaft haben will", sagte er im Interview mit "HR1".
Verschiedene Tarifverträge für gleiche Berufsgruppen bei der Bahn lehnte Kirchner ab: "Wir haben bei der Bahn bessere Tarifabschlüsse herausgeholt als die GDL. Es ist also völlig falsch, dass diese Organisation effektiver für die Interessen der Beschäftigten kämpft!" Früher hätten die verschiedenen Bahngewerkschaften gemeinsam für ihre Interessen gekämpft, so Kirchner weiter in hr1.
"Der Unterschied zwischen Weselskys und unserer Position ist, dass wir in Partnerschaft und Kooperation Tarifpolitik gestalten wollen, während Herr Weselsky die Spaltung der Belegschaft will." Der EVG-Chef plädiert im Gespräch für die Erhaltung des Mehrheitsprinzips, das den größeren Gewerkschaften mehr Entscheidungsrechte einräumt. Den Gesetzentwurf von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles für eine Tarifeinheit lehnt Kirchner in der jetzigen Form allerdings ab. Die Regelungen darin könnten "am Ende sogar zu einer Radikalisierung der Tarifpolitik führen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur