Stahl-Chef von Thyssenkrupp weist Vorwürfe von IG Metall zurück
Der Chef von Thyssenkrupp Steel, Dennis Grimm, wehrt sich gegen einen Vorwurf der IG Metall, er wolle die Hütte in Duisburg halbieren. "Richtig ist, wir planen eine Reduktion der Produktionskapazitäten, aber es gibt keine Halbierung der Hütte", sagte Grimm in einem im Steel-Intranet veröffentlichten Beitrag, über den die "Rheinische Post" in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet.
Die IG Metall fürchtet, dass der Konzern die Kapazität von heute elf
Millionen auf fünf bis sechs Millionen Tonnen im Jahr halbieren will.
Dem widerspricht Grimm: "Unser Versandziel liegt bei 8,7 bis 9 Millionen
Tonnen pro Jahr. Das entspricht ziemlich genau dem, was wir im letzten
Jahr verkauft haben und ist etwas unterhalb des durchschnittlichen
Niveaus der letzten fünf Jahre. Es geht also nicht um eine Halbierung,
sondern um eine Reduktion unserer strukturellen Überkapazitäten um rund
zwei Millionen Tonnen." Er sagte: "Wir wollen keine Marktanteile an
Wettbewerber abgeben."
Zugleich stellt Grimm die Belegschaft auf
harte Zeiten ein: "Wir gehen hier ans Eingemachte. Wenn wir aber gar
nichts tun, ist kein Arbeitsplatz in der Stahlsparte mehr sicher.
Deshalb müssen wir zwingend unsere Produktionskapazitäten anpassen und
ein wettbewerbsfähiges Kostenniveau erreichen. Uns ist klar, dass der
vor uns liegende Weg hart und herausfordernd wird - für alle. Aber nur
so können wir Thyssenkrupp Steel zukunftsfest aufstellen und viele gute
Arbeitsplätze erhalten."
In der Belegschaft gibt es zudem Sorgen,
dass das Unternehmen bald auch den Hochofen 1 in Schwelgern dichtmacht.
Das weist Hochofen-Chef Chris Lindner in dem Beitrag zurück: "Der
Hochofen 1 in Schwelgern ist 2021 neuzugestellt worden und befindet sich
auf dem Stand der Technik", sagte er. "Er müsste erst 2031/2032 neu
zugestellt werden. Die Betriebsleitung und ich gehen davon aus, dass der
Hochofen 1 diesen Zeitpunkt sicher erreicht." Zustellen heißt, der Ofen
wird grundlegend modernisiert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur