Bahnverband: Infrastrukturdialog lässt viele Fragen offen
Der Infrastrukturdialog, bei dem verschiedene Verbände ihre Vorstellungen zur Verkehrsplanung einbringen sollten, hat nach Ansicht von Kritikern kaum Fortschritte gebracht. Nach drei Jahren stehe man im Kern noch genau da, wo das Projekt gestartet sei, sagte Peter Westenberger, Geschäftsführer des Verbands "Die Güterbahnen", dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Neue Impulse und mehr Konsens für eine klimagerechte Verkehrsplanung
habe der von der Ampel beauftragte Infrastrukturdialog demnach nicht
geliefert.
"Der als Verbändedialog angelegte Infrastrukturdialog
endet, anders als von den Ampel-Parteien und vielen weiteren im Land
gewünscht, nicht in einem 'Infrastrukturkonsens'", so Westenberger. Man
verharre vielmehr in unterschiedlichen Positionen, ob und in welchem
Umfang noch Straßen neu gebaut werden sollen oder doch mehr Schienen.
Auch
das Verhältnis von Sanierung und Ausbau bei den verschiedenen
Verkehrsträgern sei nach wie vor unklar. "Länger bekannte Fragen, vor
allem wie der Finanzbedarf aus der lange stark ausgebauten
Bestands-Verkehrsinfrastruktur neben Neubauwünschen gedeckt werden kann
oder wie die Klima- und Energie- und Naturschutzziele erfüllt werden
können, wenn immer mehr Verkehrsfläche geschaffen wird, bleiben ungelöst
am Ende des Prozesses zurück."
Mehr als 70 Verbände und
Initiativen aus Umwelt, Verkehr und Wirtschaft nahmen daran auf
Einladung des Bundesverkehrsministeriums teil. Am Montag soll der
Abschlussbericht offiziell vorgestellt werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur