Obi hält Lieferanten wegen Corona 30 Tage hin
Archivmeldung vom 07.04.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie beiden deutschen Baumärkte Obi und Hagebau wollen angesichts geringerer Umsätze durch die Coronavirus-Krise ihre Lieferanten später bezahlen. Laut dem "Handelsblatt" ist dies den beiden Unternehmen zufolge eine Strategie zur Sicherung der eigenen Liquidität. Jedoch seien ihre Geschäftspartner über diese Maßnahme verärgert.
30 Tage Verlängerung
Einem Schreiben von Obi an seine Lieferanten zufolge will das Unternehmen "das Zahlungsziel um jeweils zusätzliche 30 Tage verlängern". Der Baumarkt geht davon aus, dass die Geschäftspartner die "Maßnahmen unterstützen, um die Auswirkungen der Krise gemeinsam zu überbrücken". Hagebau hat ein ähnliches Schreiben an seine Lieferanten geschickt, bittet darin aber im Gegensatz zu Obi um Erlaubnis, später zahlen zu dürfen.
Die Ausweitung des Zahlungsziels von Obi soll befristet für jeweils vier Zahlungsläufe gelten und Lieferanten in Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowenien und der Slowakei betreffen. Dies solle aber nichts an der Zusammenarbeit mit den Geschäftspartnern ändern. Der Baumarkt sei weiterhin in der Lage, seine Verpflichtungen gegenüber Gläubigern zu erfüllen.
Lieferanten überrumpelt
Die Lieferanten fühlen sich von diesen Forderungen überrumpelt. "Glauben die etwa, dass wir nicht unter Liquiditätsproblemen leiden?", zitiert der Bericht den Chef eines Mittelständlers mit 50 Mitarbeitern, der anonym bleiben will. Obi selbst beteuert, dass eine langfristige Krise droht und präventive Maßnahmen getroffen werden müssen. Ein Großteil der insgesamt 669 Obi-Standorte in Europa ist noch immer geschlossen.
Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas