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Ohoven: Staat muss Macht über Finanzmärkte zurückerobern

Archivmeldung vom 13.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für eine Teilverstaatlichung aller 50 global systemrelevanten Banken hat sich der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, ausgesprochen.

"Jetzt hilft nur noch die ganz große Axt", so Ohoven in einem Interview mit dem Unternehmermagazin "Der MITTELSTAND". Letztlich müsse der Staat im Interesse der Steuerzahler die Macht über die Finanzmärkte zurückerobern.

Der Mittelstandspräsident begrüßte das schnelle Handeln der Bundesregierung zur Einrichtung eines Finanzmarktstabilisierungsfonds'. Allerdings seien die Eingriffsrechte, die sich der Staat im Gegenzug für das Milliarden-Rettungspaket gesichert hat, völlig unzureichend. "Mit Maßnahmen wie der möglichen Kürzung von Managergehältern ist es nicht getan." Der Staat führe den hoch verschuldeten Banken Eigenkapital zu. Im Gegenzug müsse er Vorzugsaktien und weitgehende Eingriffsrechte erhalten.

Es werde nötig sein, so Ohoven weiter, die Finanzmärkte und -institute europaweit zu regulieren, um eine Krise dieses Ausmaßes in Zukunft zu verhindern. "Das bedeutet konkret ein Verbot von Finanzmarkt-Innovation außerhalb der Bilanz, eine bessere Liquiditätsvorsorge der Banken und eine stärkere persönliche Haftung von Bankmanagern." Darüber hinaus sollten die Länder der Europäischen Union einheitliche Regeln für den Einlagenschutz festlegen.

Quelle: BVMW

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