Vertriebschef: Ergo steuert besser durch den Umbau als gedacht
Archivmeldung vom 26.10.2016
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Freigeschaltet durch André OttDer angeschobene Umbau des drittgrößten deutschen Erstversicherers Ergo hinterlässt offenbar bisher keine deutlichen Bremsspuren im operativen Geschäft: "In der Regel erleben Sie, wenn sie eine solche Neuordnung machen, dass das Neugeschäft zurückgeht", sagte der neue Vertriebsvorstand Harald Christ in seinem ersten Interview als Ergo-Vertriebschef dem "Handelsblatt". "Wir sehen aber im Neugeschäft in Deutschland derzeit moderates Wachstum im Vergleich zum Vorjahr und das trotz unseres massiven Umbaus."
Der Düsseldorfer Versicherer, der in Deutschland die meisten Mitarbeiter im Vertrieb beschäftigt, hat laut Christ jedoch nicht den Anspruch, in den nächsten Jahren dem Branchenprimus Allianz dessen ersten Platz streitig zu machen. Doch nach Jahren von Marktanteilsrückgängen schaltet er nun auf Offensive um: "Wir wollen vorne mitspielen und im Neugeschäft wieder wachsen", lautet seine Ansage.
Die Munich-Re-Tochter Ergo, deren neuer Vorstandschef Markus Rieß dem Unternehmen eine grundlegende Neustrukturierung verordnet hat, verkraftet damit die schwierige Umbauphase bisher besser als befürchtet, schreibt das "Handelsblatt". Bereits 2017 will Ergo wieder schwarze Zahlen schreiben.
Seine persönliche Zukunft sieht Christ, der 2009 bereits im Schattenkabinett von Frank-Walter Steinmeier saß, langfristig in der Politik. "Ich werde der Politik sicher erhalten bleiben, in welcher Funktion auch immer", sagte er dem "Handelsblatt". "Ich finde es wichtig, dass sich auch Manager in die Politik einbringen. Eine politische Karriere kann man auch noch jenseits der 60 starten und insofern bleibt mir da noch jede Menge Zeit."
Quelle: dts Nachrichtenagentur