Commerzbank-Börsenbericht vom 20.11. bis 24.11.06
Archivmeldung vom 21.11.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der vergangenen Börsenwoche wurde der Dow Jones seinem ehemaligen Ruf als Leitbörse erstmals seit langer Zeit einmal wieder gerecht. Unter seiner Führung stiegen der DAX im Wochenverlauf um 0,92% und der EuroSTOXX um 0,4%. Die positiven Faktoren, die den Dow in der Woche um 1,9% steigen ließen, kamen aus verschiedenen Bereichen.
Zum Wochenstart waren es positive
Analystenkommentare für Intel und Dell, die den Trend bestimmten. Am
Dienstag folgte die sehr positiv interpretierte Rede des Fed
Präsidenten von St. Louis, der die Zinspolitik der Fed lobte. Im
weiteren Wochenverlauf waren es hauptsächlich der rückläufige Ölpreis
und die niedrigen Verbraucherpreise, die den Markt weiter haussieren
ließen.
Von volkswirtschaftlicher Seite gab es einen Strauss von neuen
Daten: Die Woche startete mit dem BIP Deutschlands für das dritte
Quartal. Mit 0,6% lag es zwar unter den vermuteten 0,8%, die auf
Grund des starken Außenhandels in der vorigen Woche aufgestellt
worden waren. Auf Jahressicht hingegen liegt das Wachstum mit 2,5%
deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Der ZEW-Indikator
(Stimmungsbarometer der deutschen Volkswirte) war mit -27,4 nach
-28,5 nur leicht rückläufig und zeigt weiterhin die negative
Erwartungshaltung der Volkswirte. Diese Zahl sollte allerdings nicht
überinterpretiert werden, da die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung
eine Ausnahmesituation darstellt, die diesen Indikator nach unten
treibt. Die Einzelhandelsumsätze in den USA waren im Oktober mit
-0,2% geringer rückläufig als erwartet. Insgesamt zeigen diese Zahlen
anhand der deutlicher gefallenen Benzinpreise eine Rückkehr der
US-amerikanischen Bevölkerung zum Sparen. Denn rechnet man die
Effekte aus den niedrigeren Benzinpreisen heraus, so bleibt ein
Anstieg der Einzelhandelsumsätze um 0,4%.
Wichtigste Zahl der Woche waren die US-Verbraucherpreise im
Oktober, die um 0,5% gegenüber dem Vormonat rückläufig waren. Auch
hier waren die Energiepreise ausschlaggebend für den Rückgang. Doch
selbst die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel blieb mit einem
Anstieg von 0,1% hinter den Prognosen von 0,2%. Insgesamt liegt die
Jahresrate des Gesamtindex nun bei 1,3%, die der Kernrate bei 2,7%.
Insgesamt lässt diese Entwicklung die Fed entspannt, Zinssenkungen
werden durch diese Entwicklung noch lange nicht antizipiert.
Die internationalen Bondmärkte verabschiedeten sich zum Wochenende
hin freundlich. Allerdings zeigte die vergangene Woche deutlich die
Nervosität der Marktteilnehmer auf. Jede Information - ob gewichtig
oder nicht - fand sofort Niederschlag in den Kursen. Noch am Mittwoch
untermauerte das Sitzungsprotokoll des FOMC den antiinflationären
Kurs der FED und erteilte ersten Zinssenkungserwartungen eine Absage.
Der ansonsten eher weniger beachtete Empire State Index für das
Verarbeitende Gewerbe wurde mit seinem überraschend guten Wert
ebenfalls in diese Richtung interpretiert. Bereits einen Tag später
drehte die Stimmung, da die unerwartet niedrigen Zahlen zu Inflation
und Industrieproduktion nicht recht zum Fazit des FED-Protokolls
passen wollten. Zum Wochenausklang hin ließen dann überraschend
schwache Daten vom US-Immobilienmarkt die US-Anleihen fester
tendieren. Zudem sorgten Gerüchte um die Schieflage eines Hedge-Fonds
für eine höhere Nachfrage nach Staatsanleihen. Mit dem drastischen
Rückgang der Zahl neuer Baubeginne kehrte auch die Hoffnung des
Marktes zurück, die US-Notenbank FED könne sich in den nächsten
Monaten doch zu Zinssenkungen entscheiden.
Die europäischen Bondmärkte schlossen sich den amerikanischen
Vorgaben an und gingen mit freundlicher Tendenz aus dem Handel. Der
Bund-Future notierte zum Handelsschluss bei 118,07, die zehnjährige
Bundesanleihe bei 3,74 %.
In der kommenden Woche ist von volkswirtschaftlicher Seite nur mit
sehr wenigen aussagekräftigen Daten zu rechnen. Allen voran der
ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland, der mit 105 zwar etwas
schwächer erwartet wird, aber auf diesem Niveau zeigt er immer noch
beste Stimmung der deutschen Unternehmen an. Neben der
Unternehmensstimmung am Donnerstag stehen in Deutschland nur noch die
ersten Länderergebnisse zu den Verbraucherpreisen voraussichtlich am
Freitag und die Detailergebnisse zum bereits vorgestellten BIP des
dritten Quartals an.
Während der Dow Jones sich von einem neuen Höchstkurs zum anderen
hangelte, war die Entwicklung an den übrigen Börsen doch deutlich
differenzierter. In Deutschland belasteten das Gerücht und die
endgültige Bekanntgabe um den Rückzug der Deutschen Börse von den
Fusionsplänen mit der Euronext. Im Automobilsektor ergab sich vor
allem bei VW ein Auf und Ab mit hohen Kursausschlägen.
Angesichts der mageren Datenlage von Konjunktur- und
Unternehmensseite sollte die internationalen Aktienmärkte trotz der
positiven technischen Situation nur wenig Potenzial nach oben
besitzen. Eher steht zu erwarten, dass sich die erreichten Kurse
durch Gewinnmitnahmen der Anleger sukzessive festschreiben.
Allerdings ist auch nicht zu erwarten, dass sich größere Abschläge
ergeben. Sowohl Liquidität als auch die positiven Aussichten für das
Jahr 2007 sprechen dagegen. Privatanlegern wird die Aktie von
Infineon zum Kauf empfohlen.
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Anzahl der Aktien-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds Privat-
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Anzahl der Anleihe-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds Privat- und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 2. Quartal 2006 aufgeschlüsselt nach Kategorien: 20 Kaufen / 5 Halten / 0 Verkaufen.
Quelle: Pressemitteilung Commerzbank AG