Opel droht ab 2012 Milliarden-Lücke im operativen Ergebnis
Archivmeldung vom 14.12.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtOpel droht im kommenden Jahr eine Lücke von rund einer Milliarde Euro im operativen Ergebnis. Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 01/2012, EVT 15. Dezember) wird der Autobauer einer internen Prognose zufolge 2012 nur rund 1,4 Millionen Fahrzeuge absetzen können. Dies wären 100.000 Autos weniger, als im Sanierungsplan für das Unternehmen festgelegt sind. Dieser sieht für Opel im Jahr 2014 einen Gesamtabsatz von 1,6 Millionen Fahrzeugen und einen Gewinn von rund 1,5 Milliarden Euro vor. Werden diese Ziele verfehlt, könnte die Begleichung des vom Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) gewährten Kredits auf der Kippe stehen.
Nach 'Capital'-Informationen verlangt GM daher Ende Januar 2012 einen Geschäftsplan für die kommenden Jahre, der Opel endlich wieder in die Gewinnzone bringen soll. Dabei erschwert der US-Mutterkonzern den Rüsselsheimern jedoch die Expansion ins Ausland, die viele als notwendigen Schritt zur Rettung ansehen. Um den Sanierungsplan einhalten zu können, bleibt Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke daher wohl nur ein harter Kostenschnitt im Unternehmen selbst. Wie 'Capital' berichtet, überlege Stracke Opel-Insidern zufolge, künftig billigere Materialien einzusetzen, Zulieferer im Preis zu drücken und weniger Einzelteile selbst zu produzieren. Damit verbunden drohten vor allem im Entwicklungs-Bereich gravierende Einsparungen, was viele als Signal für einen bevorstehenden Stellenabbau werten.
Zudem seien bereits Modell-Derivate wie das für 2013 geplante Opel Astra Coupé gestrichen worden. Kenner des Konzerns gehen außerdem davon aus, dass die beiden europäischen Opel-Werke in Bochum und im britischen Ellesmere Port mittelfristig gefährdet seien. Die Schließung des Bochumer Werkes halten manche mit dem Produktions-Ende des Opel Zafira im Jahr 2016 für wahrscheinlich.
Der bevorstehende Wechsel an der Spitze des Opel-Betriebsrates dürfte für Opel-Chef Stracke hingegen keine Entlastung bedeuten. So gilt der designierte Nachfolger des im Januar in den Ruhestand gehenden Betriebsratschefs Klaus Franz, Wolfgang Schäfer-Klug, nach 'Capital'-Informationen als nicht weniger hartnäckiger Verhandlungs-Gegner.
Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)